„Schlag in den Magen“

Öffnung in Trippelschritten: Gastronomie ist sauer

Politik
01.03.2021 21:14

Mit Trippelschritten will die Regierung den langen Weg aus der Krise gehen. Hintergrund sind die aktuell stark steigenden Corona-Zahlen. Enttäuscht von den am Montag verkündeten Entscheidungen ist die Gastronomie: Die Gastgärten-Öffnung zu Ostern reiche nicht, viele Betriebe ohne oder mit zu kleinem Außenbereich hätten nichts davon, sagt Sprecher Mario Pulker. Seine Branche ist seit 17 Wochen geschlossen, er geht davon aus, dass mindestens weitere sechs Wochen dazukommen. Die Wirtschaftskammer sieht einen Schritt in die richtige Richtung, will aber mehr.

Die Öffnung der Schanigärten mit Beginn der Osterferien am 27. März sei „ein Tropfen auf dem heißen Stein“ und „ein Schlag in die Magengrube“, beschreibt Pulker die Lage. Noch während der Pressekonferenz mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hätten ihm viele Gastronomen entsetzte Nachrichten geschrieben. Es gehe ein Aufschrei durch die Branche, so Pulker, der eine Aufstockung der Hilfsgelder fordert.

Video: Kanzler Kurz erklärt die nächsten Öffnungsschritte

„Null Perspektive“
Für die Gastronomie in Innenräumen sowie für die Hotels hat die Regierung nun den April als Ziel für weitere Öffnungsschritte genannt, jedoch kein konkretes Datum. Er hätte damit leben können, wenn die Regierung bei erneuten Beratungen am 15. März eine Öffnung mit 1. April ins Spiel gebracht hätte, sagt Pulker. „So aber werden wir weiter blind zurückgelassen.“ Auch für die Hotellerie gebe es „null Perspektive“, Gastronomie und Tourismus würden deshalb die Mitarbeiter davonlaufen.

Mahrer: „Haben jetzt den Fuß in der Tür“
Wirtschaftskammer-Chef Harald Mahrer kann der Öffnung der Gastgärten etwas Positives abgewinnen, wie er zur APA sagte: „Jetzt haben wir den Fuß in der Tür. In einem nächsten Schritt bringen wir die Gäste in die Lokale, Hotels und Veranstaltungssäle.“ Die Kammer-Spitze fordert weiter einen Stufenplan zur Öffnung aller Branchen. „Illegale Treffen und Feiern ohne Tests und ohne Sicherheitsmaßnahmen sind das viel größere Risiko als eine Öffnung auf Basis aller Konzepte, die bereits im Sommer funktioniert haben“, so Generalsekretär Karlheinz Kopf.

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Hotellerie „frustriert und enttäuscht“
Von „Frustration und Enttäuschung“ sprach Hotellerie-Fachverbandsobfrau Susanne Kraus-Winkler. „Mit jeder weiteren Verschiebung verlieren immer mehr Betriebe, aber auch Mitarbeiter das Vertrauen in eine planbare baldige Öffnung. Je länger eine solche hinausgezögert wird, umso schwieriger wird es auch, Mitarbeiter zu halten oder für die kommende Saison zu finden.“ Die Branche habe ihre Hausaufgaben gemacht und Präventionsmaßnahmen vorbereitet. „Gemeinsam mit Tests sowie Abstands- und Maskenpflicht hätten wir unseren Gästen größtmögliche Sicherheit bieten können.“

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