Der LASK ist der erste Finalist im Fußball-ÖFB-Cup. Die Linzer feierten am Mittwochabend einen 1:0-Sieg nach Verlängerung beim WAC. Die Entscheidung in einer von Taktik und Fehlpässen geprägten Partie, die nur von der Spannung lebte, brachte ein verwandelter Foulelfmeter von Philipp Wiesinger in der 97. Minute. Das Finale steigt am 1. Mai in Klagenfurt, wo noch am Mittwochabend Sturm Graz und Titelverteidiger Red Bull Salzburg den zweiten Endspielteilnehmer ermittelten.
Der LASK, der Petar Filipovic (Sprunggelenk), Mamoudou Karamoko (Muskelfaserriss), Andreas Gruber, Marko Raguz (beide Kreuzbandriss) und Matias Succar (Ferse) allesamt wegen Verletzungen vorgeben musste, machte zwar von Beginn weg das Spiel, tat sich gegen die tief stehenden Wolfsberger aber extrem schwer. Die besten Chancen vor der Pause ließen Rene Renner (5.) und Gernot Trauner (11.) aus, die beide aus kurzer Distanz an Tormann Alexander Kofler scheiterten. Und in der 39. Minute schoss Kapitän Trauner nach einem Eckball von Peter Michorl im Fünfer knapp daneben.
Auf der Gegenseite sorgte dagegen nur eine Kopfball-Abwehr von Renner in den Corner, die fast ein Eigentor geworden wäre, für Gefahr in der ersten Hälfte (13.). Allerdings fehlten beim WAC neben den verletzten Mario Leitgeb (Wade) und Sven Sprangler (Fuß) gleich drei Stammkräfte aus disziplinären Gründen: Michael Liendl, Michael Novak und Christopher Wernitznig waren nach einem Eklat beim Abschlusstraining am Dienstag von Trainer Ferdinand Feldhofer aus dem Kader eliminiert worden.
Elfer entscheidet
Nach dem Wechsel taten die Gastgeber dann etwas mehr fürs Spiel und hatten eine gute Chance durch Dejan Joveljic, der nach einem Corner akrobatisch mit der Ferse abschloss, doch LASK-Goalie Alexander Schlager ließ sich nicht überraschen (63.). Kofler wurde erst wieder im Finish von „Joker“ Marvin Potzmann geprüft (90.). In der Verlängerung foulte dann Jonathan Scherzer im Strafraum Reinhold Ranftl. Beim Elfer war Kofler gegen den wuchtigen Schuss von Wiesinger machtlos.
Der LASK war bisher einmal Cupsieger, nämlich 1965 als ihm das Double gelang. Seither warten die Schwarz-Weißen auf einen Titel. Die bisher letzte Finalteilnahme datiert aus dem Jahr 1999, als die Athletiker Sturm Graz 3:5 nach Elfmeterschießen unterlegen waren. In Summe ist es das insgesamt sechste Pokal-Endspiel für die Linzer nach 1963, 1965, 1967, 1970 und 1999. Der WAC verlor dagegen auch sein zweites Cup-Halbfinale nach 2015.
Machtkampf mit dem Trainer?
Damit platzte der Traum des WAC vom Finale „Daham“. Laut Sky war es beim Training der Kärntner am Dienstag zu hitzigen Diskussionen zwischen Profis und dem Betreuerteam gekommen. Ein Teil der Spieler habe daraufhin noch vor dem offiziellen Ende der Einheit den Platz verlassen. „Grundsätzlich ist es meine Aufgabe als Cheftrainer, Entscheidungen zu treffen, die nachhaltig und erfolgreich für den Verein sein sollten“, betonte Feldhofer im ORF-Interview vor dem Match. Die nicht berücksichtigten Spieler seien „nicht hundertprozentig fokussiert“ gewesen. „Es macht keinen Sinn, die auf die Bank zu setzen.“
WAC-Präsident Dietmar Riegler sprach im Halbzeit-Interview von „Unruhe“ im Verein und merkte unmissverständlich an: „Es muss gehandelt werden.“
Hier der Liveticker zum Nachlesen:
ÖFB-Cup-Halbfinale:
WAC - LASK 0:1 (0:0) n.V.
Wolfsberg, Lavanttal Arena, keine Zuschauer erlaubt (wegen Coronavirus-Pandemie)
SR Gishamer.
Tor:
0:1 (97.) Wiesinger (Foulelfmeter)
WAC: Kofler - Henriksson, Baumgartner, Lochoshvili - Pavelic (106. Peretz), Stratznig (100. Schöfl), Taferner, Scherzer - Vizinger (88. Röcher), Giorbelidze (100. Dieng) - Joveljic
LASK: Schlager - Wiesinger, Trauner, Andrade - Ranftl, Holland, Michorl (99. Madsen), Renner (78. Potzmann) - Goiginger, Eggestein (110. Altunbas), Balic (101. Reiter)
Gelbe Karten: Giorbelidze, Stratznig, Taferner, Scherzer, Kofler bzw. Keine
Gelb-Rote Karte: WAC-Tormann Alexander Kofler sah nach dem Schlusspfiff noch eine weitere Gelbe Karte und damit Gelb-Rot.
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