Der Anschluss der Franz-Josefs-Bahn an die Westbahn und die Anbindung von Horn sind, wie berichtet, die Eckpfeiler des Ausbauplans für das Waldviertel. Am Dienstag forderten die Grünen, auch die Schienen nach Zwettl und Waidhofen an der Thaya zu reaktivieren. Die Erfolgschancen dürften allerdings gering sein.
Bereits im November 2020 und damit knapp vor der Präsentation des milliardenschweren Öffi-Paketes hatte SP-Nationalrat Rudolf Silvan eine parlamentarische Anfrage an die grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler gestellt. Darin ging es um Verbesserungen des Bahnverkehrs im Bezirk Zwettl. Die Antwort lautete damals sinngemäß: Laut Pendlerstatistik gibt es nicht genug Passagiere, um einen Ausbau zu rechtfertigen. Außerdem würde es für einen Großteil der Betroffenen „keine zeitlichen Vorteile aus einer Reaktivierung des Schienenpersonenverkehrs“ geben. Und: „Die Orte mit den größten Einpendlerströmen nach Zwettl sind Groß Gerungs, Großgöttfritz, Rapottenstein und Schweiggers, die ebenfalls nicht über die Bahnstrecke von Zwettl nach Schwarzenau erreicht werden könnten.“
Vor diesem Hintergrund ist es also fraglich, ob die grüne Landespartei jetzt mit ihren Plänen für eine „Vier-Städte-Bahn“ im Waldviertel erfolgreich sein wird. Sprecherin Helga Krismer ist aber weiterhin überzeugt: „Eine ernst gemeinte ländliche Entwicklung ist nur mit Bahnlinien zu bewerkstelligen. Schienen sind das klimafreundliche Rückgrat in den Regionen. Busse sind nur Gliedmaßen.“ Eine moderne Bahn, die Gmünd, Horn, Waidhofen und Zwettl verbindet, sei eine „echte Zukunftschance“.
Die grüne Forderung, die Franz-Josefs-Bahn gänzlich zweigleisig auszubauen, hält man im Büro von Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko dennoch für unrealistisch. Geplant sei ein selektiver Ausbau. „Damit können sich die Züge auf offener Strecke ausweichen, und es kommt zu einer Erhöhung der Taktfrequenz“, heißt es.
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