Ab Dienstag in Kraft

Hermagor wird abgeriegelt: Ausreise nur mit Test

Kärnten
04.03.2021 15:14

Kommenden Dienstag um 0 Uhr ist es so weit: Der Bezirk Hermagor wird dicht gemacht. Ausreisen sind dann für die Dauer von vorerst zehn Tagen nur noch mit einem negativen Coronatest möglich. Heer und Polizei werden zur Kontrolle eingesetzt. Auch Schüler, die nach Villach pendeln, müssen daheim bleiben.

Die extrem hohen Ansteckungszahlen und die lauten Proteste gegen die zaudernde Politik haben Folgen: Am Dienstag tritt eine Verordnung in Kraft, die Gail-, Gitsch- und Lesachtal praktisch abriegelt. Das Verlassen des Bezirkes ist dann nur noch mit einem negativen Antigentest möglich, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Gültig ist auch der Nachweis einer überstandenen Covid-19-Erkrankung.

Auch Pendler brauchen Tests
Das heißt, dass an fünf Tagen nach Villach pendelnde Arbeitnehmer drei solcher Tests benötigen werden. „Dazu werden neue Teststraßen geschaffen“, so der Sprecher von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), Andreas Schäfermeier. Kontrolliert wird auch der öffentliche Verkehr werden - Busse müssen ohnehin an den Checkpoints vorbei und in Zügen wird es Stichprobenkontrollen geben. Für Schüler, die nach Villach pendeln, gilt ab Dienstag wieder „Distance Learning“.

LH Kaiser fordert Durchimpfung
„Unser Ziel ist es, die Sieben-Tage-Inzidenz zu reduzieren und das Infektionsgeschehen im privaten Bereich, wo ein Großteil der Ansteckung passiert, durch Mehrtesten und nochmals verschärfte Kontrollen zu durchbrechen“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser. Dazu solle so viel und schnell wie möglich geimpft werden. Der Landeshauptmann forderte eine Durchimpfung von Hermagor, wie das für den Tiroler Bezirk Schwaz angekündigt wurde. „Wenn man die Gleichbehandlung ernst nimmt, wäre Hermagor ebenfalls ein geeigneter Studienbezirk“, so Kaiser.

(Bild: APA/Roland Schlager)

Gesundheitsreferentin Corona-positiv
Auch Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner tritt für eine komplette Durchimpfung der Bevölkerung des Bezirkes ein. „Ich habe Gesundheitsminister Rudolf Anschober gebeten, eine solche freiwillige Durchimpfung der Bewohner des Bezirkes zu veranlassen.“

Prettner selbst ist - wie am Donnerstagabend bekannt wurde - selbst an Covid-19 erkrankt. Sie war die vergangenen Tage bereits als Kontaktperson in Quarantäne, die Ansteckung passierte im privaten Bereich.

Weitere Regionen im Fokus
Ab einer Inzidenz von 400 sollen nach Plänen des Gesundheitsministeriums künftig automatisch besonders restriktive Maßnahmen wie eben eine Ausreisetestpflicht gelten. Nimmt man die vergangene Woche her, wären davon neben Hermagor auch St. Johann im Pongau (Salzburg) und Wiener Neustadt (NÖ) betroffen. Doch das Potenzial ist deutlich größer. Sieht man sich die risikoadjustierte Fallzahl an, wären auch schon Baden und Mistelbach gefährdet.

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