Unbekannter haben in der Schweiz einen Brandanschlag auf einen 5G-Sendemast verübt. In einem am Tatort gefundenen Erpresserschreiben fordern sie drei Mobilfunkbetreiber auf, mehrere Millionen „für Kinder“ zu spenden.
Wie watson.ch unter Berufung auf den Züricher „Tagesanzeiger“ am Donnerstag berichtete, hatten Unbekannte bereits in der Nacht auf den 22. Februar im bernischen Uttigen einen Brandanschlag auf einen 5G-Sendemast der Swisscom verübt. Als die Feuerwehr eintraf, war das Feuer zwar bereits von selbst wieder erloschen, der Schaden beläuft sich dem Betreiber nach dennoch auf mehr als 30.000 Franken, umgerechnet rund 27.000 Euro.
Am Tatort fanden Ermittler „ein paar hingekritzelte Zeilen“, in dem die Swisscom sowie die beiden Anbieter UPC Cablecom und Salt aufgefordert werden, mehrere Millionen „für Kinder“ zu spenden - andernfalls drohten weitere Brandstiftungen. Konkret solle die Swisscom vier Millionen Franken (rund 3,6 Millionen Euro) spenden, UPC drei und Salt zwei Millionen Franken.
Ernste Drohung oder dummer Streich?
Laut Berner Kantonspolizei sei das Schreiben insgesamt sehr „unkonkret“, könne aber auch als erpresserisch gedeutet werden. „Handelt es sich um eine ernst gemeinte Forderung, einen dummen Lausbubenstreich oder um eine absichtlich falsch gelegte Spur von militanten Antennengegnern?“, zitiert watson.ch den „Tagesanzeiger“.
Swisscom und Salt haben jedenfalls Strafanzeige eingereicht. Salt teilte zudem mit, auf Erpressungen generell nicht einzugehen.
Anschlägen auf 5G-Masten sind inzwischen leider keine Seltenheit mehr. Vor allem während des ersten Lockdowns im vergangenen Frühjahr waren unter anderem in Großbritannien, Belgien und den Niederlanden Brandanschläge auf die Antennen verübt worden. Ausgelöst worden waren diese vermutlich durch Verschwörungstheorien im Internet, die einen Zusammenhang zwischen der Ausbreitung des Coronavirus und dem neuen Mobilfunkstandard 5G vermuten.
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