Auch wenn die österreichische Wirtschaftsleistung durch die Corona-Pandemie nicht ganz so stark eingebrochen ist wie befürchtet, vermeldete die Statistik Austria den markantesten Rückgang seit 1945. Besonders die Ausfälle in Beherbergungsbetrieben und der Gastronomie setzte es einen Einbruch um 6,6 Prozent, wodurch Österreich auch im europäischen Vergleich zurückliegt.
Anfang Februar war das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) noch von einem Minus von 7,4 Prozent ausgegangen - die vorläufigen Berechnungen der Statistik Austria liegen nun etwas darunter. Grund dafür: Auch im vierten Quartal war der Rückgang mit gesamt 5,7 Prozent im Jahresvergleich geringer als eigentlich befürchtet, erklärte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas gegenüber der APA.
Österreich im europäischen Vergleich hinterher
Das Minus bei der Wirtschaftsleistung von 6,6 Prozent im Gesamtjahr 2020 war der markanteste Rückgang seit dem Jahr 1945. Damit ging das BIP laut Thomas um 2,8 Prozentpunkte kräftiger zurück als im Jahr der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009.
Dass Österreichs Wirtschaft im europäischen Vergleich recht hart getroffen wurde, liegt laut dem Statistik-Austria-Chef, insbesondere am kräftigen Rückgang der Wirtschaftsleistung gerade in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie. „Ihr Anteil an der österreichischen Wertschöpfung wiegt mehr als dreimal schwerer als zum Beispiel in Deutschland“, so Thomas.
Zweites Quartal am stärksten betroffen
Im vierten Quartal lag das BIP saison- und arbeitstagbereinigt real um 2,7 Prozent unter dem Vorquartal. Den stärksten Rückgang im Quartalsabstand gab es voriges Jahr im dritten Vierteljahr mit minus 11,8 Prozent, gefolgt vom zweiten mit minus 10,7 Prozent. Im Jahresabstand am stärksten abgesunken ist das BIP im zweiten Quartal mit minus 13,5 Prozent - also in der Zeit des ersten Corona-Lockdowns.
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