Florian Satzinger

Comic-Ausstellung: Die Enten sind in Graz gelandet

Steiermark
11.03.2021 07:30

Quack, quack! Mit seinen Comic-Enten wurde der Grazer Florian Satzinger zum international gefeierten Zeichner - auch für Disney. Nun erobert er mit „Duckland“ die Schloßbergbühne Kasematten.

„Wenn keine Konzerte stattfinden können, erklären wir die Schloßbergbühne Kasematten zum Museum!“ Dieses Motto hat Bernhard Rinner als Chef der Grazer Spielstätten in Zeiten von Corona vorgegeben. Und mit dem Grazer Star-Zeichner Florian Satzinger, der seit vielen Jahren unter anderem für Warner Bros. und Disney arbeitet, konnte ein kongenialer Partner für dieses Vorhaben gefunden werden: Er lässt die Comic-Enten den Schloßberg erobern und verwandelt die Konzertarena in sein „Duckland“.

Riesiges Wimmelbild
Als „Triptychon“ beschreibt er selbst das riesige dreiteilige Wimmelbild, für das ein klassisches Gemälde Vorbild stand: „Ich habe Carl Spitzwegs ,Bücherwurm‘ zu einer riesigen Bibliothek aufgeblasen und diese dann mit Enten-Ladys und Enten-Gentlemen bevölkert“, beschreibt er.

Und die Figuren, die Satzinger extra für „Duckland“ entworfen hat, haben allesamt einen Bezug zur Steiermark: Da gibt es etwa den Drachen, für den er sich von einer Legende über die Höhle in Mixnitz inspirieren hat lassen. Oder auch eine Enten-Version von „Camilla“, jenem steirischen Ur-Vampir, der Bram Stoker zu seinem „Dracula“ inspirierte.

Ein Wimmelbild mit prominenten Steirern
Auch prominente Wissenschafter wie der Raketenpionier Friedrich Schmiedl, der in Graz tätig war, tauchen auf: „So wie bei ihm, haben auch bei mir die Raketen nie etwas Todbringendes. Er wollte Post nach Wien schießen, und ich will Enten auf den Mond schießen“, schmunzelt Satzinger.

Und auch die steirische Kunstszene wird ins „Duckland“ transferiert. Die legendäre Fotografin Inge Morath etwa zeigt er - inspiriert von einem ihrer berühmtesten Bilder - auf einem Lama. Und einen Verwandten von Donald Duck lässt er in Erwin Wurms legendärem „Fat Car“ vorfahren.

„Koche mein eigenes Süppchen“
Satzinger will seine Arbeit aber weder als Karikatur noch als Hommage verstanden wissen. „Ich suche mir die Zutaten in der Realität und koche dann mein eigenes Süppchen daraus“, sagt er. Gut sechs Wochen hat er für „Duckland“ gebraucht: „Wobei: Recherchiert habe ich viel länger. Aber wenn ich mich erst an den Zeichentisch setze, dann geht es meist schnell“, sagt er.

Und obwohl der Grazer als Zeichner seit vielen Jahren international gefragt ist, ist es seine erste derart große Ausstellung in der Steiermark: „Ich arbeite normalerweise für große Studios wie Disney, und die sind einfach in Los Angeles daheim.“

Partnerstadt von Entenhausen
Kulturlandesrat Christopher Drexler sieht in der Schau ein „Kultur-Signal vom Schloßberg, dass wir erste Schritte aus der Pandemie machen“. Und der Grazer Kulturstadtrat Günter Riegler träumt - passend zum feinen Humor der Schau - gar schon davon, dass „Graz zur Partnerstadt von Entenhausen“ wird.

Zu sehen ist die Schau von heute bis 18. April. Der Eintritt kostet 3 Euro (unter 6 Jahren ist er gratis). Als Teil des Corona- Präventionskonzepts wird darum gebeten, sich online einen Zeit-Slot für den Besuch in Satzingers „Duckland“ zu buchen.

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