Die Vorarlberger Gastronomie darf ab heute ihre Gäste wieder bewirten. Der Öffnung waren zähe Verhandlungen zwischen dem Land Vorarlberg und dem Bund vorausgegangen. Während das Land darauf pochte, dass Selbsttests als Zutrittsbescheinigung in die Wirtshäuser genügen müssten, wollte das Gesundheitsministerium die Lokale nur outdoor öffnen lassen. Am Ende gab es einen Kompromiss, der viele Einschränkungen enthält - manchem Wirt zu viele, um aufzusperren. Als „Erkenntnisregion für ganz Österreich“ bezeichnete Vizekanzler und Grünen-Chef Werner Kogler das Bundesland zuletzt.
Laut Verordnung gilt, dass beim Einlass ins Restaurant entweder ein negativer Antigentest (nicht älter als 48 Stunden) oder ein negativer PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden) vorgewiesen werden muss. Die Kontrolle unterliegt - sehr zu deren Missfallen - den Betrieben. Für die Gäste besteht außerdem ausnahmslos Registrierungspflicht, damit im Falle einer Infektion nachverfolgt werden kann, mit wem der Betroffene in Kontakt war.
Bewirtung nur untertags
Zwischen den Tischen muss ein Abstand von zwei Meter sein, alternativ kann eine andere effektive Trennung eingezogen werden. Mehr als vier Personen dürfen nicht an einem Tisch sitzen, außer sie leben im selben Haushalt. Die Bewirtung beschränkt sich auf die Stunden untertags, aufgrund der nach wie vor aktuellen Ausgangsbeschränkung müssen die Bürger um 20 Uhr zu Hause sein. Auch die damit erzwungene frühe Sperrstunde wird von den Vorarlberger Gastronomen stark kritisiert und ist für manchen der Hauptgrund dafür, sein Lokal aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit nicht aufzusperren. „Für viele geht sich eine Öffnung betriebswirtschaftlich nicht aus“, sagte Mike Pansi, Fachgruppen-Obmann der Vorarlberger Gastronomie.
Für viele geht sich eine Öffnung betriebswirtschaftlich nicht aus.
Mike Pansi, Fachgruppen-Obmann der Vorarlberger Gastronomie
Essen und trinken nur im Sitzen
Zu Diskussionen wird auch führen, dass die Maskenpflicht laut Verordnung auch am Verabreichungsplatz besteht. Beim Essen und Trinken darf die Maske logischerweise abgenommen werden. Es gelte dasselbe wie im Vorjahr - also dass man beim Betreten der Lokalität und beim Gang auf die Toilette die Maske tragen muss, bei der Konsumation aber nicht, hieß es.
Feste feiern kann man in den Vorarlberger Gasthäusern auch aus einem anderen Grund vorläufig nicht: Speisen und Getränke dürfen nur im Sitzen an einem Verabreichungsplatz konsumiert werden.
„Erkenntnisregion“
Dass Vorarlberg in Sachen Corona-Öffnung eine „Erkenntnisregion für ganz Österreich“ (Grünen-Chef Werner Kogler) werden könnte, schien vor wenigen Monaten noch ausgeschlossen. Im November war Vorarlberg mit Sieben-Tage-Inzidenzen jenseits der Marke von 700 österreichweites Schlusslicht, in den Spitälern wurde eine Triage nicht mehr ausgeschlossen. Doch kam es nicht so weit. Vor allem seit dem Dreikönigstag verbesserten sich die Zahlen schrittweise und nachhaltig.
Quelle: APA
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.