Die türkis-grüne Koalition erlebt in der Impf-Debatte ihren vielleicht heftigsten Krach. August Wöginger, als ÖVP-Klubchef das Bindeglied zu Grün, glaubt dennoch an einen langen Fortbestand der Koalition.
„Krone“: Asyl-Streit, Justiz-Debatte und nun der jüngst eskalierte Impf-Krach: Was ist los mit Türkis-Grün, Herr Wöginger?
August Wöginger: Es ist eine herausfordernde Zeit. Wir arbeiten ständig am Limit, seit über einem Jahr. Deshalb ist eine gewisse Angespanntheit da. Aber insgesamt funktioniert die Koalition nach wie vor sehr gut. Wir bringen wesentliche Dinge weiter, einige sind nächste Woche im Nationalrat: Homeoffice, Uni-Novelle, die Verschiebung der Mietzins-Erhöhung. Das 1-2-3-Ticket ist in den Endverhandlungen. Dazu kamen zuletzt das Erneuerbaren-Ausbaugesetz und die BVT-Reform. Das sind große Projekte.
Sie sind seit fast 20 Jahren im Nationalrat. Haben Sie je erlebt, dass eine Partei - wie die ÖVP zuletzt - den Rücktritt zentraler Beamter des Koalitionspartners fordert?
Nein, aber wir hatten auch in den letzten 20 Jahren keine solche Krise. Impfen ist der einzige Weg. Und wenn man vorhandene Impfdosen nicht bestellt, muss es Konsequenzen geben.
Sie sind ja auch im Ministerrat dabei: War das dort im Detail echt nie Thema?
Nein, ich kann mich daran nicht erinnern.
Rudolf Anschober wird oft kritisiert, auch von der ÖVP. Sind Sie zufrieden mit ihm?
Ich bin mit der Regierung zufrieden, daher auch mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober.
Ihre Heimat Oberösterreich wählt heuer. Sind Sie - nach den eskalierten Corona-Demos - wirklich immer noch für eine Koalition mit Blau?
Die Koalition mit der FPÖ in Oberösterreich funktioniert. Der Großteil der Freiheitlichen in Oberösterreich gehört auch nicht der Kickl-Truppe an.
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