Was kommt jetzt?

Corona-Ostgipfel tagt heute Abend in Wien

Politik
23.03.2021 10:20

Seit Monaten Lockdown, immer wieder geschlossene Schulen, der Oster-Urlaub ist sowieso abgesagt - manch einer wird wohl nicht einmal seine Familie besuchen können. Die Stimmung im Land am Tiefpunkt, die Neuinfektionen steigen weiter. Und jetzt wird auch noch über weitere Maßnahmen im Osten Österreichs diskutiert. Am Dienstagabend tagt der sogenannte Corona-Ostgipfel im Gesundheitsministerium. 

In Shakespeares „Hamlet“ wird die Hauptfigur von seinen Freunden Horatio und Marcellus darauf aufmerksam gemacht, dass „etwas faul ist im Staate Dänemark“ - ähnliche Vorwürfe wird sich wohl auch die österreichische Bundesregierung langsam aber sicher gefallen lassen müssen. Was genau „faul“ ist, darüber scheiden sich die Geister, doch trotz Lockdown und anderen Maßnahmen wird die Lage in den Spitälern zusehends angespannt

Ostgipfel tagt im Ministerium
Mit diesem Argument verkündete die Regierung am Montag, dass es aktuell keine Lockerungen geben wird. Die Situation im Osten des Landes werden Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sowie die Landeshauptleute Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Hans Peter Doskozil und Michael Ludwig (beide SPÖ) am Dienstag um 19.30 Uhr im Ministerium besprechen. Die Zeichen stehen auf Verschärfungen, allerdings fragt man sich, was da eigentlich noch kommen soll ...

(Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)

Maskenpflicht, Schulschließungen?
Niederösterreichs Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) wagte im Ö1-„Morgenjournal“ einen vorsichtigen Ausblick. Möglich seien etwa eine Ausweitung der FFP2-Maskenpflicht - etwa im Freien - oder erneute Schulschließungen: „Wir wissen, dass sich das Infektionsgeschehen an den Schulen ausgeweitet hat.“ Zudem sei ein weiterer Ausbau der Testungen geplant, Niederösterreich überlege zudem ein regionales Vormerksystem. 

(Bild: APA/dpa-Zentralbild/Kira Hofmann)

Dass die Maßnahmen bei dem Drei-Länder-Gipfel diskutiert würden, bezeichnete die Landesrätin als „sehr sinnvoll“: „Wir haben einen regen Pendler-Austausch, da kann man das nicht isoliert betrachten.“ Experten raten jedenfalls zu weiteren Maßnahmen, will man eine Überlastung der Intensivstationen, welche unweigerlich Triagen zur Folge hätte, verhindern. In Deutschland legt man genau aus diesem Grund noch einmal nach: Von 1. April bis einschließlich 5. April, soll das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben stark heruntergefahren werden.

Gastronomie will „Perspektive“
In den vom Lockdown betroffenen Branchen ist man naturgemäß wenig begeistert. Nach dem Corona-Gipfel der Bundesregierung forderte Gastro-Sprecher Mario Pulker zumindest „eine Perspektive mit einem Öffnungsdatum“. Wenigstens ein „Worst-Case-Szenario“ mit einem spätest möglichen Datum sollte feststehen - „das kann man schon von der Regierung verlangen“. 

Das Reizthema Impfungen
Und dann wäre da noch die Sache mit den Impfungen, die zunehmend zum Reizthema verkommt. Bis Montag waren in Österreich 976.948 Menschen zumindest einmal gegen Covid-19 geimpft, geht es im Tempo der Vorwoche weiter, wo durchschnittlich 25.000 Personen pro Tag ihre erste Dosis erhalten haben, dann wird die Million demnächst geknackt. Allein: Das sind immer noch erst 12,97 Prozent der impfbaren Bevölkerung. Und das Polit-Gerangel mit der EU um die Impfstoffverteilung scheint kein Ende zu finden.

Übrigens: Das eingangs erwähnte Dänemark hat sich mittlerweile auf einen langfristigen Plan zur Abkehr von den geltenden Corona-Maßnahmen verständigt. Das Ziel: Die Beschränkungen des öffentlichen Lebens mit wenigen Ausnahmen komplett aufzuheben, sobald alle Risikogruppen und alle Menschen über 50, die dies wünschen, ihre erste Impfung gegen Covid-19 erhalten haben. Doch auch dort wird das wohl noch ein wenig dauern.

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