„Mangelwirtschaft“

Wien schraubt Impfziel zurück: Nur 60% bis Sommer

Wien
31.03.2021 11:44

20.000 Corona-Impfungen pro Tag könnte die Stadt Wien in ihren Einrichtungen setzen, doch der Mangel an Impfstoffen bremst aus. Im April soll sich die Lage etwas verbessern. Der Schwerpunkt liegt auf der Altersgruppe der Über-75-Jährigen sowie Hochrisikogruppen. Aber: „Wir sind immer noch in einer Form der Mangelwirtschaft“, betonte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz. Bis Ende Juni soll etwa eine Million Wiener geimpft sein - und damit weit weniger als bisher gedacht.

Wirklich positive Nachrichten konnte Hacker am Mittwoch nicht verkünden. So werde weiterhin weitaus weniger Impfstoff geliefert als ursprünglich geplant. Insbesondere die Lieferungen des Impfstoffs von AstraZeneca würden geringer ausfallen.

Das Austria Center ist die größte Impfstelle der Stadt Wien. (Bild: APA/ROBERT JAEGER)
Das Austria Center ist die größte Impfstelle der Stadt Wien.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ)

Von Johnson & Johnson sowie von Moderna seien in den nächsten Monaten nur recht geringe Liefermengen geplant. Biontech/Pfizer ist laut Hacker der stabilste Faktor. Im Mai und Juni sollen 600.000 Dosen zur Verfügung stehen, der genaue Zeitplan hierfür sei aber noch unklar.

(Bild: Stadt Wien)

„Eigentlich wollte ich Ende Juni verkünden, dass alle geimpft sind“, musste Hacker seinen Impfplan nun korrigieren. Der Stadtrat geht nun davon aus, dass Ende Juni wohl nur etwa 60 Prozent der Wiener Bevölkerung und damit „weniger als erwartet“ geimpft sein werden.

„Die Logistik in Wien steht“
„Die Logistik in Wien steht“, betonte auch Michael Binder, ärztlicher Leiter des Wiener Gesundheitsverbundes. Ab 12. April sollen niedergelassene Ärzte mit Impfaktionen starten. „Sie können es kaum erwarten“, meinte Hacker. Zudem werden die bisherigen sogenannten Schnupfenboxen in Impfboxen umgewandelt und so „Mini-Impfstraßen“ bilden.

Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes

Die Eröffnung zweier ursprünglich geplanter Impfstraßen wurde indes auf Eis gelegt. Solange nicht mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, würde man diese nicht benötigen.

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Die gute Nachricht insgesamt: Die Impfstoffe wirken in allen Altersgruppen.

Michael Binder, ärztlicher Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes

Binder betonte erneut die Sicherheit der bislang zugelassenen Impfstoffe, und: „Die gute Nachricht insgesamt: Die Impfstoffe wirken in allen Altersgruppen.“

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