TVB-Chef im Interview

„Bergdoktor“-Region in Tirol: Planen ins Ungewisse

Tirol
04.04.2021 18:30

Die „Bergdoktor“-Serie zeigt die Region Wilder Kaiser im Tiroler Unterland einmal mehr als Sommerparadies. Eine Million Nächtigungen bei 13.000 Betten waren die Normalität. Nun schwebt Corona wie ein böser Geist über allem und TVB-Geschäftsführer Lukas Krösslhuber spricht über die heurige Ausgangslage.

„Krone“: Die Sommerbuchungen würden in normalen Zeiten voll im Gang sein – wie ist die Lage?
Lukas Krösslhuber:
Unsere Kampagnen laufen und die Bilder der letzten „Bergdoktor“-Serie helfen natürlich. Man merkt das Interesse, aber die Hürden für eine Buchung sind noch riesig. Es geht um eine offene Gastronomie und offene Beherbergungsbetriebe. Und dann um die Reisefreiheit, denn zweimal in Quarantäne zu müssen – das ist für keinen Gast interessant.

Wie kann man dem Gast die Skepsis ein wenig nehmen?
Wir bieten besonders komfortable Stornobedingungen, in den meisten Unterkünften kann bis 48 Stunden vor Anreise gratis storniert werden. Bei Grenzschließungen oder einer Reisewarnung sogar bis zum Anreisetag. Die Rücküberweisung von Anzahlungen garantieren wir innerhalb von sieben Werktagen.

Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer der TVB-Region Wilder Kaiser. (Bild: Hannes Dabernig)
Lukas Krösslhuber, Geschäftsführer der TVB-Region Wilder Kaiser.

Und die Vorkehrungen, wenn es tatsächlich zu einem Coronafall im Urlaub kommt?
Die Behörde entscheidet, ob eine Heimreise, ein Verbleib im Zimmer oder die Unterbringung im „Safe Hause“ (Anm.: vorbereitete Unterkunft für Corona-Infizierte) die beste Option ist.

Entstehen dadurch auch Kosten für den Gast?
Unterbringung, Verpflegung und medizinische Versorgung in Quarantäne sind kostenlos. Die ursprüngliche Unterkunft kann aber eventuell eine Rechnung stellen, das wäre mit einer Reiseversicherung mit Corona-Schutz gedeckt.

Wird bei einer Öffnung überhaupt das nötige Personal zur Verfügung stehen?
Da sehe ich das österreichische Stammpersonal am ehesten als Problem. Viele schauten sich in anderen Branchen um, manche wurden vom AMS in Umschulungen geschickt. Immerhin hat Tirol auch gute Industriebetriebe. Einige Mitarbeiter könnten dem Tourismus für immer verloren gehen.

Wilder Kaiser in Tirol (Bild: ©auergraphics - stock.adobe.com)
Wilder Kaiser in Tirol

Apropos Mitarbeiter – wie sieht es TVB-intern aus?
Seit Anfang Dezember bis Ende März hatten wir fünf Mitarbeiter in Kurzarbeit. Doch diese Phase endet jetzt, es gibt viel zu tun und wir arbeiten auch an den nach Corona relevanten Themen – etwa an den Servicedienstleistungen für Vermieter, an einer TVB-Restrukturierung und an Nachhaltigkeits- und Mobilitätskonzepten. Natürliche Abgänge werden jedoch nicht nachbesetzt.

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So wie es aussieht, müsste man mit einem Sommer wie 2020 zufrieden sein.

Lukas Krösslhuber

Wo liegt angesichts der schwierigen Ausgangslage die Latte für die Sommersaison?
Wir hatten im Vorjahressommer um 28 Prozent weniger Übernachtungen. Vor allem, weil sie später begann und Ende September wieder die Reisewarnung herrschte. Dazwischen war die Belegung ziemlich gut. So wie es aussieht, müsste man mit einem Sommer wie 2020 zufrieden sein.

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