Geringe Auslastung

Hotels bereiten sich auf Öffnungen im Mai vor

Österreich
08.04.2021 16:58

Die heimische Tourismusbranche bereitet sich langsam auf mögliche Öffnungen nächsten Monat vor. Seit vergangenem November sind Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen für Privatgäste gesperrt. Zwei Drittel der Hotels könnten bis Mitte Mai öffnen, wenn es die Infektionslage zulässt, geht aus einer aktuellen Branchenbefragung der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) hervor. Die Hotelbetriebe wollen aber nur aufsperren, wenn die Ansteckungszahlen verlässlich und dauerhaft gedrückt werden können.

„Und auch da nicht sofort und überall mit hoher Auslastung. Das wäre auch ein Argument für eine zeitnahe sanfte Öffnung anstatt mit Vollgas in die Hochsaison zu gehen“, so ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer am Donnerstag in einer Aussendung. Wirtschaftlichkeit müsse „mit der Gesundheit Hand in Hand gehen“.

Kommission soll Öffnung vorbereiten
ÖHV und Wirtschaftskammer (WKÖ) begrüßten die von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag angekündigte Öffnungskommission. Kultur, Sport, Tourismus und Gastronomie stellte Kurz Öffnungsschritte „im Mai“ in Aussicht. Um diese vorzubereiten, soll eine Kommission etabliert werden. In dieser sollen die Sozialpartner ebenso vertreten sein wie Städte- und Gemeindebund, der Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz und Vertreter der Branchen.

Sollte es im Mai Lockerungen geben, würden auch die seit November geschlossenen Beherbergungsbetriebe wieder öffnen. (Bild: ©mojolo - stock.adobe.com)
Sollte es im Mai Lockerungen geben, würden auch die seit November geschlossenen Beherbergungsbetriebe wieder öffnen.

Langer Lockdown erschwert das Aufsperren
Es sei erfreulich, dass Sozialpartner und Branchenvertreter in diesen Prozess eingebunden werden, so WKÖ-Hotellerie-Obfrau Susanne Kraus-Winkler. „Wir erwarten, dass man mit uns gemeinsam jene Maßnahmen und Vorgaben bekanntmacht, unter denen wir öffnen werden können“, sagte die Branchenvertreterin. Der lange Lockdown mache eine Wiedereröffnung für die Betriebe organisatorisch immer schwieriger.

„Ein Erfolg, die Mitarbeiter so lange zu halten“
Laut ÖHV-Branchenumfrage beschäftigten die Hotels vor der Krise im Schnitt 63 Mitarbeiter, für die Wiedereröffnung bräuchten sie 41. Durchschnittlich hätten neun Mitarbeiter je Betrieb die Branche seit Beginn der Krise verlassen. Es sei wichtig, die Zahlen richtig einzuordnen, sagte der ÖHV-Generalsekretär. „Es ist auch ein Erfolg, einen so großen Teil der Mitarbeiter in einer so schwierigen Zeit so lange zu halten.“ Die Hotelbranche hofft nun gemeinsam mit der Politik, Lösungen für die Mitarbeiterlücke zu finden. 

(Bild: ©Friends Stock - stock.adobe.com)

Für knapp drei Viertel der befragten Hotels ist die Akzeptanz der Wiedereinstellungszusagen bis zum Ende des Lockdowns durch Arbeitsminister Martin Kocher und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (beide ÖVP) die wirksamste Maßnahme der türkis-grünen Regierung zum Halten der Mitarbeiter.

Branche wünscht sich weitere staatliche Unterstützung
Weiters hilfreich seien die Zuschüsse für Qualifizierungsmaßnahmen und die rasche Auszahlung der Kurzarbeitsgelder. Die am Mittwoch von der Regierung angekündigte Auszahlung des erhöhten Ausfallsbonus auch für April wird von ÖHV und WKÖ begrüßt. Die Branchenvertreter wünschen sich aber weitere staatliche Maßnahmen, um eine Pleitewelle im Tourismus zu verhindern.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt