Kuriose Entdeckung

Ausgesetzte Vipern schlängeln sich in Kletterareal

Steiermark
16.04.2021 06:30

Eine ungewöhnliche Entdeckung haben Alpinisten im auch bei Steirern beliebten Klettergebiet nahe der Hohen Wand (Niederösterreich) gemacht: Offenbar wurden dort von Unbekannten Hornottern ausgesetzt. Diese seltenen, geschützten und giftigen Tiere fühlen sich offenbar pudelwohl und haben sich bereits vermehrt.

Für steirische Kletterer ist das Gebiet der Fischauer Vorberge und um die Hohe Wand in Niederösterreich ein wahres Paradies. Jetzt, wo es wieder wärmer wird, zieht es zahlreiche Alpinisten in diese Gegend. Dass man beim Klettersport auch auf Tiere, wie zum Beispiel Schlangen trifft, ist erfahrenen Alpinisten ja durchaus bekannt. Um die Fischauer Vorberge haben sich allerdings ungewöhnliche Gäste eingemietet. Hier tummeln sich nämlich etliche Exemplare der Hornotter, die auch in der Steiermark nur an drei geheimen Standorten zu finden ist. Die Tiere der Vorberge stammen aber, wie eine DNA-Analyse ergeben hat, aus Dalmatien. Das heißt, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit dort ausgesetzt wurden und sich nun vermehren.

Die erste Sichtung erfolgte bereits 2019
Tierarzt Gert Adlassnig, der auch die Tiere im Haus des Meeres in Wien medizinisch versorgt, ist jener Mann, der als Erster eine Hornviper entdeckte: „Wir haben bereits im März 2019 bei einem Waldrand ein Exemplar gesichtet. Ich konnte es eindeutig als Hornotter identifizieren und habe auch dementsprechendes Bildmaterial angefertigt.“ Im letzten Jahr war es schließlich ein Kletterpärchen, das am Weg zum Routeneinstieg eine Hornotter entdeckte, aus sicherer Entfernung ein Foto schoss und es an Mitarbeiter des Naturhistorischen Museums Wien weiterleitete.

Das Gebiet bei der Hohen Wand. In den Fischauer Vorbergen haben sich die Schlangen angesiedelt. (Bild: Micke Tobias)
Das Gebiet bei der Hohen Wand. In den Fischauer Vorbergen haben sich die Schlangen angesiedelt.

Ein Expertenteam aus Graz, dem auch der Steirer Werner Stangl angehört, fuhr schließlich nach Winzendorf - jenem Ort beim besagten Klettergebiet - und entdeckte dort mehrere Tiere. Ein Absiedeln kommt nicht mehr infrage, denn zu viele Schlangen dürften bereits dort leben. Kletterer und Wanderer sind jedenfalls aufgefordert, die Tiere in Ruhe zu lassen, um sie nicht zu gefährden.

Werner Stangl, hier mit einer Würfelnatter, hat sich die Hornottern-Population vor Ort angesehen. (Bild: Jürgen Radspieler)
Werner Stangl, hier mit einer Würfelnatter, hat sich die Hornottern-Population vor Ort angesehen.

Auch in Winzendorf hält sich die Aufregung in Grenzen. Man plane, so die Bürgermeisterin Ernestine Sochurek, vorerst kein Aufstellen von Hinweisschildern.

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