Vor den derzeit per Videokonferenz laufenden Beratungen der Regierung mit den Landeshauptleuten und Experten kamen aus den Ländern erneut Öffnungswünsche. So spricht sich der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) für „kontrollierte und kontrollierbare“ Öffnungen aus. Günther Platter, ÖVP-Landeshauptmann von Tirol, drängt auf „entscheidende“ Öffnungen für die Erholung der Tiroler Wirtschaft. Auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) fordert Lockerungen ab Mai.
Platter verwies bei einer Pressekonferenz am Freitag erneut auf die stabile Situation auf den Intensivstationen in Tirol und erinnerte daran, dass man zuletzt politisch erklärt habe, als Parameter für Öffnungen oder Lockdown-Maßnahmen eben diese Auslastung der Intensivkapazitäten heranzuziehen - und nicht nur auf Inzidenzzahlen zu schauen.
Stelzer gegen regionale Öffnungen
Auch der Kärntner Landeshauptmann Kaiser sprach sich in einem Statement vor dem Gipfel dafür aus, neben den Inzidenzen auch andere Parameter wie Intensivbettenauslastung, Testmöglichkeiten oder die Durchimpfungsrate heranzuziehen. Unter Berücksichtigung dieser Kennzahlen sei er für „kontrollierte und kontrollierbare Öffnungen“.
Ähnlich sah das am Freitag auch Oberösterreichs Landeshauptmann Stelzer, der Lockerungen ab Mai einforderte. Während sich Kaiser und Platter für regional unterschiedliche Öffnungen aussprachen, sah Stelzer diese kritisch. „Das würde zu einem chaotischen Gastro- und Kulturtourismus führen, gerade für Oberösterreich mit der geografischen Lage. Wir sollten als Republik gemeinsam diese Schritte gehen“, erklärte er.
Vorsichtig drückte sich der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) aus. Er sprach sich im Vorfeld des Gipfels für Öffnungsschritte aus - allerdings nur wenn sie wissenschaftlich und virologisch vertretbar seien. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte sich nach der Sitzung der Öffnungskommission am Donnerstag in seiner Funktion als Städtebund-Präsident für eine österreichweit einheitliche Strategie für behutsame Öffnungen ausgesprochen, basierend auf österreichweiten Kennzahlen.
Kaiser: Kultur und Gastro nicht gegeneinander ausspielen
Kaiser betonte, dass die einzelnen Bereiche wie Kultur, Gastro und Sport nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern aufeinander abgestimmt geöffnet werden sollten. Erneut forderte er - wie bereits im Jänner - von der Bundesregierung, Möglichkeiten zu schaffen, dass Selbsttests auch als Eintrittstests anerkannt werden. Bei den Gastro-Öffnungen in Vorarlberg war dies bereits der Fall.
Am Freitagnachmittag wollen Regierung und Bundesländer bei einer Pressekonferenz über die beim Corona-Gipfel entschiedenen Maßnahmen informieren - mit krone.at sind Sie natürlich auch dann am Laufenden. Kaiser erwartet sich, dass man auf Basis der Einschätzung von Experten beim Corona-Gipfel der Bevölkerung eine „konkrete Perspektive für die kommenden Wochen und Monate“ geben könne - sowohl was Lockerungen als auch Verschärfungen betrifft.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.