Keine Nester zerstören

Brutzeit – wie wir den Vögeln helfen können!

Steiermark
17.04.2021 08:00

Wer jetzt mit offenen Augen durch die Natur geht, begegnet vielen kleinen Wundern: Die Vögel brüten, überall entsteht neues Leben. Doch weil ihr Nahrungs- und Lebensbereich eingeschränkt ist, brauchen sie unsere Hilfe. Und Aufpassen: Schwalbennester dürfen nicht entfernt werden!

Wer je die Chance hatte, eine Schwalbe beim Nestfertigen beobachten zu können, wird nie mehr auf die Idee kommen, so ein mühevoll, aufwändig geschaffenes Kunstwerk mutwillig zu entfernen! Unermüdlich fliegt der Vogel dafür zu feuchten Lehmböden, drapiert den Matsch um den Schnabel und spachtelt damit aus Urinstinkten heraus ein statisch sicheres, stabiles Konstrukt. In allen Varianten. Schon gesehen: dass sich eine Schwalbe zu einem künstlichen Nest noch einen „Zubau“ gefertigt hat. Ein richtiges Wunderwerk.

Und die Organisation „Birdlife“ hat noch einige Fakten zu Vögeln, die auch in der Steiermark beheimatet sind:

 Das kunstvollste Nest kommt von der Beutelmeise. Sie baut aus Pflanzenfasern und Samenwolle von Weiden und Pappeln geschlossene, beutelförmige Nester mit seitlichem Eingang, die frei von dünnen Ästen hängten. Bis zu vier Wochen arbeiten die Kleinen daran.

Das schmalste Nest bilden die Garten- und Waldbaumläufer: Sie nutzen ganz schmale Spalten, die sie mit Asterln und Rindenstückchen befüllen. Die Vögel fühlen sich in der Enge wohl, obwohl sie selbst samt Schwanz gut zwölf Zentimeter lang sind.

 Das schwerste Nest machen sich die Störche. Sie nutzen ihre Beheimatung Jahr für Jahr aufs Neue, bauen aber immer neue Zweige ein. So ein meterbreites Nest kann bis zu einer Tonne wiegen.

Ein schwimmendes Nest nutzt der Zwergtaucher, gebildet aus nassen Wasserpflanzen, die zu einem Haufen aufgetürmt werden.

 Gezimmert ist die Bruthöhle, die Spechte sich in Bäume meißeln.

Kein eigenes Nest bauen sich zum Beispiel die Turmfalken: Sie suchen und nutzen vorhandene anderer Spezies, kommen auch dahin immer zurück.

Wichtiger „Quartiergeber“, Rückzugsgebiet und Lebensraum ist auch die Kirche; viele Vögel nutzen Klostermauern, Friedhöfe oder Türme als Platzerl für ihre Sprösslinge. Mauersegler oder Turmfalken fühlen sich dort wohl. Dazu gibt es auch aktuell einen Aufruf des Naturschutzbundes, Beobachtungen zu dokumentieren und zu fotografieren. Alle Infos unter www.kirchturmtiere.at

Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes Steiermark, ruft dazu auf, den Vögeln, deren Lebens- und Nahrungsraum ja auch immer eingeschränkter wird, mehr zu unterstützen. „Das kann etwa in Form von Hecken passieren. Hecken mit heimischem Bestand bitte anbauen, wo immer es geht! Die Vögel nisten und brüten darin, dort finden sie aber auch die Insekten, die sie für die Aufzucht brauchen. Obwohl Vögel wie Amsel, Drossel, Spatz selbst ja fleischlos fressen brauchen ihre Nestlinge Insekten. Und viel davon! 400 pro Nest. Am Tag!“

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