Wer stadtauswärts über den Wiener Naschmarkt bummelt, soll künftig bei der U4-Station Kettenbrückengasse nicht mehr auf einen kaum ausgelasteten Parkplatz stoßen - sondern auf eine Markthalle mit Verkaufsständen und Gastronomie. Das Areal soll zudem begrünt werden, ein Bürgerbeteiligungsverfahren wurde angekündigt. Kritik kommt von den Wiener Grünen. Das „Jugendstilensemble entlang der Wienzeile“ würde „verschandelt - das zerstört nicht nur das Stadtbild, sondern verschlechtert auch die Lebensqualität der Bevölkerung“.
Die gegenständliche Fläche gehört zu den größten Asphaltwüsten im inneren Stadtbereich. Dort, wo bis Anfang der 1970er-Jahre noch Marktgebiet war, parken heute Autos. Deren Zahl ist allerdings überschaubar. Im Durchschnitt ist die Abstellfläche laut Stadt lediglich zu 40 Prozent ausgelastet. Lebendig wird es dort nur an Samstagen, wenn der Parkplatz zum Flohmarkt wird. Der soll auch nach dem Umbau dort stattfinden, wird versprochen.
Die Details sind noch offen, ein erster Schritt wird aber nun gesetzt: Planungsstadträtin Ulli Sima und der Mariahilfer Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (beide SPÖ) haben ein Bürgerbeteiligungsverfahren angekündigt.
Herzstück des Projekts soll eine offene Markthalle werden. Vorgesehen ist ein überdachter Bereich - nach Umsetzbarkeit begrünt und mit Photovoltaikelementen ausgestattet -, in dem vor allem regionale Produkte angeboten werden. Bis Juni können Wiener ihre Ideen und Vorschläge einbringen. Danach folgt ein europaweiter Gestaltungswettbewerb, der voraussichtlich im Herbst startet.
„Wienzeile verschandelt“
Wenig erfreut über das Projekt sind die Wiener Grünen, die bis vor Kurzem noch das Verkehrs- und Planungsressort innehatten. Es werde an diesem im Sommer sehr heißen Platz nun noch mehr Beton und Stahl geben, so Peter Kraus. „Es ist also fix, dass eine Markthalle kommt. Wie diese zur Abkühlung des Hitzepols mitten in der Stadt beitragen soll, ist vollkommen rätselhaft. Außerdem wird damit das Jugendstilensemble entlang der Wienzeile verschandelt - das zerstört nicht nur das Stadtbild, sondern verschlechtert auch die Lebensqualität der Bevölkerung.“
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