Salzburgs Skiverbandsboss Bartl Gensbichler ist einer von neun Landespräsidenten, die am 19. Juni in Villach bei der ÖSV-Länderkonferenz den neuen ÖSV-Präsidenten wählen. Oder die neue Präsidentin. „Es war eine totale Überraschung“, gab Gensbichler zu, als die steirische Ex-Speedqueen Renate Götschl Sonntagabend ihre Kandidatur bekannt gab.
Ausgangslage hat sich komplett verändert
Womit sich die Ausgangslage für den bis dahin einzigen Bewerber Michael Walchhofer komplett ändert. Denn die Steiermark hätte wie Kärnten, NÖ, OÖ, Burgenland und Salzburg für Walchhofer gestimmt, dem Pongauer die Mehrheit gesichert.
Steiermark wandert zur Westachse
Nun wird die Steiermark aber mit der Westachse Tirol und Vorarlberg sowie Wien für Götschl stimmen – und die 45-Jährige aller Wahrscheinlichkeit zur ersten ÖSV-Präsidentin machen. Weil die Gewichtung der Länderstimmen von der Anzahl der ÖSV-Mitglieder in den einzelnen Bundesländern abhängt. Mit der Steiermark hätte Götschl schon mehr als die 50 Prozent.
Man kann sagen: ein genialer Schachzug des scheidenden Bosses Schröcksnadel, der Götschl forcierte und im Hintergrund wohl weiter die Fäden ziehen würde. „Walchi“ indes würde für einen kompletten Neuanfang stehen.
Muss Walchhofer verhindert werden?
„Die Öffentlichkeit hat nun das Gefühl, dass Walchhofer verhindert werden muss“, ist Gensbichler nicht glücklich. Und vor allem auf Tirol sauer. „Sie wollten immer einen Tiroler als Nachfolger, nun darf es doch auch wer aus einem anderen Bundesland sein.“
Bei der nächsten Ländersitzung ist für ihn klar: „Da müssen alle einmal klar sagen: Was wollen wir jetzt eigentlich?“ Salzburgs Boss hat eine eindeutige Meinung: „Ganz wertfrei: Ich schätze Michi durch seine Ausbildung nach dem Sport und als erfolgreichen Unternehmer mit guten Beziehungen zu Sponsoren höher ein.“
Festlegung bei Wahlausschuss
21 Tage vor der Länderkonferenz, spätestens Ende Mai, muss der Wahlausschuss tagen, bei dem Kandidaturen offiziell gemacht werden. Gensbichler: „Ich bin aber für Anfang Mai, es gehören noch viele Dinge geregelt.“ Beim Ausschuss selbst will man sich auf einen Kandidaten für 19. Juni festlegen. Um eine Kampfabstimmung zu verhindern.
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