Der vor Ostern verhängte harte Lockdown in Ostösterreich wird am 3. Mai auch in Wien enden - das große Aufsperren bleibt allerdings noch aus. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte sich dazu via Videokonferenz mit Fachleuten aus dem Gesundheits- bzw. Spitalsbereich beraten.
Da Niederösterreich bereits angekündigt hatte, dass die Maßnahmen mit Beginn kommender Woche aufgehoben werden und auch Burgenland diesen Schritt bereits gesetzt hatte, zieht Wien nun mit - allerdings mit Auflagen.
„Maßnahmen haben gewirkt“
Man habe die Maßnahmen für den Oster-Lockdown in Absprache mit Experten, aber auch mit der Bundesregierung gesetzt, so Ludwig: „Diese Maßnahmen haben in der Ostregion und auch in Wien gewirkt.“
Im Hinblick auf den 19. Mai halte ich eine generelle Öffnung für sehr schwierig. Daher werden wir weitere Öffnungsschritte noch mit Experten besprechen.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ)
Die Situation in den Spitälern sei besser geworden, „wir liegen aber nach wie vor über der kritischen Grenze von 33 Prozent Corona-Patienten auf den Intensivstationen“, so Ludwig. Man werde daher im Hinblick auf die Öffnung im Mai noch weitere Gespräche mit Experten führen.
Friseure und Einzelhandel machen auf
Wie bereits vor dem harten Lockdown dürfen ab 3. Mai körpernahe Dienstleister wie Friseure und der Einzelhandel wieder aufsperren. Bei Friseur und Co. sind ein negativer Corona-Test und eine FFP2-Maske Pflicht, im Handel in geschlossenen Räumen herrscht ebenfalls FFP2-Maskenpflicht. Zutrittstests sind hier allerdings weiterhin keine nötig.
Museen, Ausstellungshäuser und Freizeitbetriebe wie Zoos dürfen ebenfalls mit 3. Mai wieder aufsperren, wie es aus dem Büro der Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Dienstag hieß. Sie können damit wieder zu jenen Regelungen zurückkehren, wie sie bereits vor dem harten Lockdown galten: Es muss also beim Besuch kein negatives Corona-Testergebnis vorgewiesen werden, allerdings gibt es eine FFP2-Maskenpflicht in geschlossenen Räumen.
Maskenpflicht im Freien endet
Auch die Maskenpflicht an fünf öffentlichen Plätzen in Wien, wie etwa am Donaukanal, endet mit 3. Mai.
In den Schulen gibt es bereits seit dieser Woche die Rückkehr zu Schicht- und Präsenzunterricht. Auch hier will Ludwig weiterhin langsam vorgehen, was die Öffnung angeht. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) sagte, im Bildungsbereich brauche man weiterhin ein gutes Sicherheitskonzept: „Ich bin sehr froh, dass in Wien so viel getestet wird wie sonst nirgendwo.“
Ludwig: „Vernunft bei privaten Treffen“
Besonders im Hinblick auf den privaten Lebensbereich appellierte Ludwig einmal mehr an die Eigenverantwortung der Menschen und die Infektionsgefahr bei privaten Treffen nicht zu unterschätzen: „Es kommt hier leider immer noch zu Ansteckungen. Das Virus wird aber in einer Familie nicht plötzlich wie ein Schwammerl aus dem Boden wachsen, sondern es bringt irgendwer mit. Daher appelliere ich an die Vernunft der Wiener.“
Bei allem Verständnis für wirtschaftliche Herausforderungen werde ich die Gesundheit der Menschen immer an erste Stelle setzen.
Ludwig zu weiteren Öffnungsschritten in Wien
Keine Öffnung für Gastronomie und Kultur
Keine Öffnung gibt es vorerst in Gastronomie und Kultur. Ob die Wiener Kaffeehäuser und Restaurants sowie Theater und Konzertbühnen tatsächlich per 19. Mai aufsperren dürfen, wird wohl von der Situation auf den Intensivstationen abhängen. Der Wiener Bürgermeister betonte auch am Dienstag wieder, dass Maßnahmen verlängert werden könnten, wenn die Situation in den Spitälern dies erfordere.
Nicht entschieden wurde am Dienstag, wie die vom Bund avisierten Öffnungsschritte Mitte Mai in Wien umgesetzt werden sollen. Das soll erst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt werden. Eine mögliche Variante wäre eine erste Öffnung der Gastgärten und Outdoor-Bereiche und später auch eine Indoor-Öffnung.
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