Wegen der Corona-Pandemie bleibt der Wiener Rathausplatz am Tag der Arbeit einmal mehr leer. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner (krone.tv-Talk zur aktuellen Lage der SPÖ oben) marschiert nur in einem Internet-Video auf - und stellt Forderungen zur Bekämpfung der historisch hohen Arbeitslosigkeit. Kernpunkt: ein Pflegepaket mitsamt einem raschen Corona-Tausender.
Die SPÖ begeht den 1. Mai traditionell als Festtag: Tausende Rote marschieren jedes Jahr, in normalen Zeiten zumindest, zum Wiener Rathausplatz, schwenken Fahnen - und die Parteispitze ruft der Menge ihre politischen Parolen zu. In der Corona-Pandemie allerdings verlagert sich all das ins Netz; und so erklärt SPÖ-Chefin Rendi-Wagner in einem Internetvideo: „Leider kann dieser Tag zum zweiten Mal hintereinander nicht so begangen werden, wie wir das gewohnt sind.“ Sie habe allerdings die Hoffnung, dass in Österreich bald das „Tor zur Freiheit langsam und vorsichtig“ wieder aufgestoßen werde.
So oder so, ihre Parolen zum 1. Mai muss die Sozialdemokratin nun via Video ausrichten. So fordert Rendi-Wagner in der sechsminütigen Aufnahme etwa „hohe Investitionen“ in soziale Maßnahmen und Klimaschutz. Aus hohen Vermögen müsse mehr versteuert werden, sagt sie, zudem will die SPÖ mit einem „Beschäftigungsbonus“ die Eingliederungsbeihilfe des AMS massiv ausweiten. „Wir müssen uns die Frage stellen“, sagt die SPÖ-Chefin, „wie Österreich nach der Corona-Krise aussehen soll“.
Ausbildungsplätze in der Pflege verdoppeln
Im Mittelpunkt steht dabei die Pflege: Österreich leide unter Rekordarbeitslosigkeit, „gleichzeitig fehlen bis zu 80.000 Pflegekräfte“, sagt Rendi-Wagner. In einem fünf Punkte umfassenden Pflegepakt der SPÖ wird unter anderem eine „Personaloffensive“ verlangt: Die Ausbildungsplätze für Pflegekräfte gehörten ihrer Ansicht nach verdoppelt, sagt Rendi-Wagner. Zudem müsse die Ausbildung überall kostenlos sein - und mehr noch: Die SPÖ will Berufsumsteigern „den roten Teppich ausrollen“, wie sie es in ihrem Konzept formuliert.
Arbeitslose etwa sollen, wenn sie in die Pflege wechseln, während der Ausbildung 500 Euro zusätzlich bekommen. Außerdem fordert die SPÖ, dass Pfleger mit 60 Jahren in Schwerstarbeiterpension gehen können. Und vor allem müsse „bis spätestens Ende Juni“ ein Corona-Tausender für die in der Krise so geforderten Pflegekräfte überwiesen werden. „Denn Klatschen“, so Rendi-Wagner, „ist zu wenig“.
Kronen Zeitung
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