Nach Personalrochaden

Dornauer sieht Tiroler Landesregierung am Abgrund

Tirol
06.05.2021 14:10

Der Tiroler SPÖ-Chef Georg Dornauer zweifelt am Überleben der schwarz-grünen Tiroler Landesregierung. Platter stehe nach den Personalrochaden und Skandalen generell „an der Wand“, betonte er am Donnerstag. Die Sozialdemokraten wollen kommende Woche bei der Landtagssitzung eine eigene Kandidatin für den frei werdenden Landtagsvizepräsidentschafts-Posten nominieren.

Kritik gab es von Dornauer nicht nur an den aus seiner Sicht „überraschenden Rücktritten“ von Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf und Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (beide ÖVP), sondern auch an der Auswahl der Nachfolger. Der bisherige Landtagsvizepräsident und nunmehr baldiger Wirtschaftslandesrat Anton Mattle sei zwar ein „anständiger Mensch und aufrechter Kaufmann“, sei aber als „Parteigänger“ den Herausforderungen - etwa der dringend notwendigen Digitalisierung - nicht wirklich gewachsen.

„Inkarnation einer Zwei-Klassen-Medizin“
Die „Quereinsteigerin“ Annette Leja und neue Gesundheitslandesrätin bezeichnete Dornauer wiederum als „Inkarnation einer Zwei-Klassen-Medizin“. Sie sei zwar eine erfolgreiche Geschäftsführerin eines Gesundheitsbetriebes gewesen, habe jetzt aber vor allem einen gesamtgesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Auftrag zu erfüllen, so Dornauer.

Eigene Kandidatin für LT-Vize
Keinen Hehl macht der Tiroler SPÖ-Chef zudem aus seinem Missmut über die Wahl von Sophia Kircher (ÖVP) zur ersten Landtagsvizepräsidentin, die Mattle in seiner Funktion nachfolgen soll. Bei dieser Art und Weise der Personalentscheidung bemerke man „wie viel Türkis schon in der Tiroler Volkspartei vorhanden ist“, strich er heraus. Die SPÖ werde daher Elisabeth Blanik (SPÖ) für diese Rolle nominieren.

„Keine koordinierte Vorgangsweise“
Indes war sich Dornauer sicher, dass „eine neue Rochade ins Haus“ stehe - und zwar bei den Grünen. Er meinte, dass LHStv. Ingrid Felipe (Grüne) das Handtuch werfen würde. Die Grünen aber dementierten gegenüber der APA am Donnerstag diesbezügliche Gerüchte. Wie schon bei den Rücktritten von Tilg und Zoller-Frischauf stelle sich dabei das Gefühl ein, dass bei der Platter-Regierung „keine koordinierte Vorgangsweise“ vorherrsche, meinte Dornauer.

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