Die weiter zunehmende Verbreitung der Elektromobilität dürfte sich stark auf die Arbeitsplätze auswirken - bzw. jede Menge Jobs kosten: Nach einer aktuellen Studie des Ifo-Instituts stehen allein in Deutschland in den nächsten vier Jahren bis zu 221.000 Stellen in der Autobranche auf der Kippe.
Die vom deutschen Verband der Automobilindustrie (VDA) in Auftrag gegebene Studie beziffert die Zahl der Arbeitsplätze, die am Bau von Benzin- und Dieselautos hängen, auf 613.000. Zwischen 29 und 36 Prozent davon stünden bis 2025 zur Disposition. Je mehr Elektroautos, desto weniger Arbeitsplätze, könnte man das zusammenfassen.
Auch wenn etwa 86.000 der potenziell Betroffenen bis dahin in Pension gehen könnten, bleibe eine große Lücke: Annähernd 100.000 Menschen müssten bald eine neue Beschäftigung finden, sagte Studienleiter Professor Oliver Falck. Umschulungen und Fortbildung könnten den Rückgang abfedern, aber nur teilweise. Ifo-Präsident Clemens Fuest sagte, es gehe um „Menschen, die für eine bestimmte Tätigkeit spezialisiert sind“ und bisher meist gut verdienten. „Der einzelne Mensch ist nicht so einfach von A nach B zu versetzen“, sagte VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
Und ob Batteriezellen und andere Produkte künftig in Deutschland oder anderswo gefertigt werden, sei offen. Zur Stellenentwicklung unter dem Strich „würde ich keine Prognose wagen“, sagte Falck.
Probleme für Zulieferer
Konzerne könnten auch ausgelagerte Produktionsprozesse wieder zurück ins Unternehmen holen, sagte Falck. Aber das ginge dann auch zulasten von Zulieferern, die Teile für E-Autos entwickeln und herstellen. Kleine, auf wenige Produkte spezialisierte Betriebe könnten nicht mehr nachgefragte Teile oft gar nicht mehr durch andere Produkte ersetzen.
2019 lag der Produktionswert aller direkt vom Verbrenner abhängigen Produkte bei 149 Milliarden Euro. Aber E-Autos brauchen keine Motorblöcke, Zylinderköpfe, Kolben, Kraftstoffpumpen, Zündkerzen, Auspufftöpfe und Katalysatoren mehr. Auch Bremsen- und Kupplungshersteller sind betroffen, weil der Verschleiß geringer ist.
Parallele Strukturen werden abgeschafft
Forschung, Entwicklung und der Aufbau neuer Kapazitäten für E-Autos und Digitalisierung haben die Beschäftigung in der Autobranche bis jetzt gestützt. Inzwischen haben die Autobauer und Zulieferer begonnen, Stellen abzubauen. „Eine zentrale Frage in den kommenden Jahren“ ist für die Ifo-Forscher, ob der Abbau paralleler Strukturen für Verbrenner- und Elektro-Autos und eine geringere Wertschöpfung etwa bei der Fertigung von Batterien weitere Stellen kostet.
Der Bau eines Elektroautos ist grundsätzlich weniger aufwendig als die Produktion eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor.
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