Endlich wieder Song Contest: Die größte Fernsehshow der Welt steht in dieser Woche an! Krone.tv hat vorab die österreichischen ESC-Stars getroffen und mit ihnen über „das Phänomen Song Contest“ geplaudert. Was macht diese Show so besonders? Was ist das für ein Gefühl, auf einer so großen Bühne zu stehen und plötzlich in ganz Europa, Australien und darüber hinaus bekannt zu werden? Wie politisch ist der ESC wirklich? Und: Welche Rolle spielt dabei eigentlich die LGBTIQ*-Community?
Warum ist der ESC so erfolgreich?
Millionen Menschen verfolgen das Event jährlich: Allein im Jahr 2019 haben rund 182 Millionen Zuschauer die Show im Fernsehen verfolgt. Zum Vergleich: Der Super Bowl erreichte in dem Jahr etwa 99 Millionen Menschen. Stefan Weinberger, Society-Experte der Kronen Zeitung, war selbst schon mehrmals vor Ort und fasst zusammen: „Es ist eine Show für die ganze Familie, es ist eine Show für eine gewisse Community, also sie ist sehr beliebt auch bei den Schwulen, die dann ihre Regenbogenfahnen schwenken. Es ist bunt, es ist schräg, es ist schrill und es ist einfach etwas, was den Nationalstolz berührt.“ Der österreichische „Mr. Song Contest“, Andi Knoll, verrät das Erfolgsgeheimnis der Musikshow: „Es ist wirklich die eierlegende Wollmilchsau der Unterhaltung!“
Das Leben danach ...
Aber was passiert eigentlich danach? Cesár Sampson ist 2018 für Österreich angetreten und hat sogar den dritten Platz belegt. Der Song Contest hat sein gesamtes Leben auf den Kopf gestellt - nichts war anschließend mehr, wie es war: „Wie wir dann vom Song Contest gekommen sind und ich bin am Flughafen in Spanien um Autogramme gefragt worden, bin in Island auf der Straße um Autogramme gefragt worden - egal wo ich hingekommen bin, haben Leute mich erkannt (...). Es ist irre berührend, das connected dich mit jedem.“ Deswegen ist das Event für ihn auch „die schönste Feier Europas!“
Hinter der Bühne halten alle zusammen!
Auch Elisabeth „Lizzi“ Engstler, die 1982 mit dem Duo Mess für Österreich antrat, denkt gerne an die tolle Erfahrung zurück: „Also wir waren damals eine wirkliche (...) ,Family‘. Wir waren so gut miteinander, obwohl wir Konkurrenten auf der Bühne waren (...). Wir haben damals gemeinsam Ausflüge gemacht, wir haben Erlebnisse gehabt (...) - so wünsch ich mir eigentlich, dass man Musik macht!“
Kindheitstraum: Ein Auftritt beim ESC!
Sänger Tony Wegas träumte schon als Kind von der großen ESC-Bühne: „Ich bin mit der Musik aufgewachsen und ich hab mich damals schon als Kind jedes Mal vor den Song Contest gesetzt und hab mir den angeschaut. Und irgendwann hab ich gesagt: Ich fahr dort auch hin!“ Und das hat dann auch geklappt: Gleich zweimal (1992 und 1993) hat er für Österreich am Wettbewerb teilgenommen und denkt heute noch gerne an diese Zeit zurück.
ESC zu politisch?
So positiv steht dem Song Contest allerdings nicht jeder gegenüber - oft wird bemängelt, dass die Show zu politisch ist. Michael Stangl, Vizepräsident des offiziellen Fanclubs OGAE meint dazu: „Der Song Contest hat ja prinzipiell das Ziel, Europa zu vereinen und grundsätzlich gibt’s trotzdem noch immer (unterschiedliche) Nationen, aber ich glaube, der Song Contest schafft es total, in einer guten, positiven Stimme die Stimmung zusammenzubringen eben durch die Musik.“
Und genau auf diese positive Stimmung freuen wir uns jedes Jahr aufs Neue, wenn es wieder heißt „Good evening, Europe!“
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