Am Mittwoch feierte die Regierungsspitze rund um Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und Kultur-Staatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) den Tag der Öffnung in der Gastronomie und Co. Kurz nach 13 Uhr trafen sie bei großem medialen Interesse zu einem Mittagessen im Schweizerhaus im Wiener Prater ein. Die ersten Lokale öffneten österreichweit indes bereits um 5 Uhr morgens ihre Türen für Gäste. Die heimischen Spitzenpolitiker eilen am Mittwoch von einem Termin zum nächsten, am späteren Nachmittag wird das Quartett in der Staatsoper erwartet.
Bevor es zum Mittagstisch im Schweizerhaus ging, betonten sowohl Kurz als auch Kogler, dass der Öffnungstag ein „Tag der Freude“ sei. Wobei Kogler einräumte, dass die berühmte Schweizerhaus-Schweinsstelze, ihm heute „zu schwer“ sei. Im Smalltalk fragte der Kanzler einen der anwesenden Kiebitze „waren S‘ schon essen?“, um vom nächsten Zuschauer mit Daumen hoch empfangen zu werden: „Danke vielmals, halten Sie durch“, kam beim Kanzler sichtlich gut an.
Corona-Skeptiker störten Kanzler-Besuch im Prater
Dann war es kurz vorbei mit den Freundlichkeiten. Unter den Schaulustigen waren auch einige Corona-Skeptiker, die versuchten in Richtung des Kanzlers vorzudringen, was von der Polizei rasch und entschlossen abgewehrt wurde. Zwei Personen wurden von Zivilkräften zu Boden gebracht. Versuche der Protest-Vertreterin, das Pressestatement zu stören, scheiterten, da sie Kurz und Kogler - wie man auf gut Wienerisch sagt - „durch die geöffnete Tür haben laufen lassen“.
Der Kanzler wandte sich direkt an die Skeptikerin und führte ruhig seine bekannten Argumente aus, wie wichtig eine Rückkehr zur Normalität sei.
Prater auch wegen Schlechtwetters nicht gut besucht
Kogler wurde dann noch von einer Journalistin zum möglichen Ende des Ibiza-U-Ausschusses gefragt, da sich die Grünen zuvor gegen eine Verlängerung ausgesprochen hatten. Der Ausschuss werde „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ weitergehen, er ist ein Minderheitenrecht, so Kogler, bevor es in den Schweizergarten ging. Dieser war bei kühlem und bewölktem Wetter eher schwach besucht, und auch der Prater wirkte, trotz offener Geschäfte, verwaist.
Video von der Eröffnung des Schweizerhauses am Mittwoch:
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) besuchte wiederum bereits am Morgen das Café Frauenhuber im ersten Bezirk, bei entsprechend großem medialen Interesse, mit WKW-Präsident Walter Ruck.
Wichtig beim Lokalbesuch: „3G“ einhalten
Wer es den Politikern gleich tun will und ebenfalls ein Lokal besuchen möchte, muss sich an die „3G“ halten - getestet, geimpft oder genesen. Zusätzlich gilt allerdings auch eine Ausweispflicht. Schon am Dienstag machten auch entsprechende Gerüchte die Runde, dass es eine eigene Internetseite geben würde, auf der Lokale damit werben, die Einhaltung der Corona-Maßnahmen nicht zu kontrollieren.
Positive Öffnungsbilanz in Vorarlberg
In Vorarlberg, wo die Gastronomie wegen niedriger Infektionszahlen bereits vor zwei Monaten öffnete, hatte man schon vor einigen Tagen eine positive Bilanz gezogen. Das Aufsperren habe - trotz der höchsten 7-Tage-Inzidenz bundesweit - zu keinen größeren Clustern geführt, ergab eine Analyse der staatlichen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES.
Für Diskussion sorgte zuletzt das österreichweite Testintervall für die Gastro-Beschäftigten von einmal die Woche - Wien ist hier ausgeschert und verschärfte die Regeln. In der Gastro-Branche herrscht noch eine gewisse Unsicherheit, wie gut das Geschäft letztlich tatsächlich laufen wird. Neben der Unsicherheit über die Akzeptanz der Corona-Maßnahmen plagt die Branche die Sorge über genügend Mitarbeiter.
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