Zwei Kinder verletzt
13 Tote bei Seilbahn-Absturz am Lago Maggiore
Bei dem Seilbahnunglück unweit des Lago Maggiore in der norditalienischen Region Piemont am Sonntag ist die Zahl der Todesopfer laut Bergrettung weiter auf 13 gestiegen. Zwei Kinder haben demnach schwer verletzt überlebt. Eine Kabine auf der Strecke Stresa-Mottarone war etwa 100 Meter vor der Ankunft am Berg Mottarone abgestürzt (siehe Video oben). 15 Menschen waren an Bord - die genaue Passagierzahl war zunächst unklar geblieben. Die Kinder wurden im kritischen Zustand in ein Krankenhaus in Turin eingeliefert. Sie mussten wegen Brüchen operiert werden.
Der Absturz der Kabine sei vermutlich durch einen Kabelriss im obersten Bereich der Strecke verursacht worden, berichteten Feuerwehrmannschaften, die bei der Bergung im Einsatz waren. Die Kabine stürzte in einen Wald.
Wegen des steilen Geländes gestaltete sich die Bergungsaktion problematisch. Ein Foto der Feuerwehr zeigte die abgestürzte Kabine in einem Waldstück. Laut Bergrettung waren zwei Hubschrauber im Einsatz.
Alle Straßen, die zum Mottarone-Berg auf einer Höhe von etwa 1420 Meter führen, wurden geschlossen, um die Bergungsarbeiten zu erleichtern. Über die Identität der Opfer gab es vorerst keine Informationen.
Der italienische Premier Mario Draghi äußerte wegen des „tragischen Unglücks“ seine Bestürzung. Er kondolierte im Namen der Regierung den Familien der Opfer. Er sei mit den Rettungseinheiten in Kontakt, schrieb Draghi per Twitter.
Schönes Wetter zog viele Touristen an
Nach dem Lockdown infolge der Pandemie war die Seilbahn erst am 24. April geöffnet worden. Sie verbindet die Seeortschaft Stresa mit dem Mottarone-Berg und fährt im 20-Minuten-Takt. Wegen des schönen Wetters waren unzählige Touristen am Sonntag mit der Seilbahn unterwegs, um von der Spitze des Mottarone-Bergs die Aussicht über den Lago Maggiore zu genießen. Seit diesem Wochenende sind in Italien nach einem 14-monatigen Stillstand wieder Skianlagen in Betrieb.
Die Seilbahn war 2014 wegen Instandhaltungsarbeiten geschlossen und 2016 wieder in Betrieb gesetzt worden.
Erinnerungen an Cavalese
- Seilbahn-Unglücke sind selten, doch 1998 hat das Desaster von Cavalese Italien in Schock versetzt: Damals hatte ein US-Kampfflugzeug auf einer NATO-Trainingsmission in den italienischen Alpen im Tiefflug das Tragseil einer Seilbahn durchtrennt.
- 20 Menschen starben bei dem Absturz der Gondel, das Flugzeug konnte beschädigt landen.
- Die Piloten wurden freigesprochen, da die Seilbahn in den offiziellen Karten nicht eingezeichnet war.
- Es gab jedoch Kontroversen um eine private Videoaufzeichnung aus dem Cockpit der Maschine, die nach dem Unglück verschwand.
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