Trotz der am Freitag von der Regierung angekündigten neuen umfassenden Lockerungsschritte in der Corona-Pandemie zeigt sich FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl weiterhin höchst unzufrieden. Im Stil von Feudalherren hätten der Kanzler und seine Minister den Österreichern „gnädigerweise einen kleinen Teil der ihnen ohnehin zustehenden Freiheiten zurückgegeben“, wobei der grüne Minister Wolfgang Mückstein aber ohnehin gleich wieder von Verschärfungen gesprochen habe, wenn es „notwendig“ sei, ätzte er. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner mahnte hingegen weiter zur Vorsicht. Handel, Gastronomie und Hotellerie zeigten sich höchst erfreut.
Dies lasse schon erahnen, wohin die Reise gehen werde, meinte der Klubchef in einer Aussendung. Die Österreicher würden weiterhin auf Schritt und Tritt kontrolliert und mit immer verwirrenderen Vorschriften gegängelt. „Diese schwarz-grüne Regierung hat nie eine Strategie gehabt außer jener, die Grund- und Freiheitsrechte abzumontieren“, führte Kickl aus.
Rendi-Wagner: „Pandemie ist noch nicht vorbei“
Ganz anders sieht das SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner: Sie mahnt zur Vorsicht. Es sei wichtig, das Infektionsgeschehen weiter genau im Blick zu haben und die Lockerungsschritte laufend zu bewerten, meinte sie in einer schriftlichen Stellungnahme. „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt“ sage sie Ja zu weiteren Lockerungen, aber immer mit größter Vorsicht statt mit Übermut: „Denn diese Pandemie ist noch nicht vorbei.“
Grundsätzlich positiv findet NEOS-Gesundheitssprecher Gerald Loacker die Ankündigungen. Nicht nachvollziehbar ist für ihn allerdings, wieso noch weitere zwei Wochen mit den Öffnungsschritten zugewartet wird: „Wenn die Maßnahmen richtig sind, warum warten wir dann bis 10. Juni damit?“ Konkret nennt er die Sperrstunden-Regelung und die Maskenpflicht in 3-G-Bereichen.
Handel und Gastronomie erleichtert
Einhellig begrüßt haben Handel und Gastronomie die angekündigten weiteren Lockerungen. „Das sind gute Nachrichten für die heimische Wirtschaft, da die stationären Geschäfte von den Lockerungen stark profitieren werden“, sagte etwa der Geschäftsführer des Handelsverbandes, Rainer Will (Bild unten). „Jeder Schritt zurück zur Normalität ist eine positive Nachricht für den Handel“, sagte WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik.
„Mit den heute angekündigten Lockerungen für 10. Juni bzw. Anfang Juli werden die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die heimischen Gastronomiebetriebe weiter verbessert. Gleichzeitig wird ein wichtiges Zeichen in Richtung Rückkehr zur Normalität gesetzt, die wir dann hoffentlich im Sommer erreichen werden“, zeigte sich auch der Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der WKÖ, Mario Pulker, erfreut.
Hotellerie begrüßt Lockerungen
Erfreut zeigt sich die Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Michaela Reitterer: „Der Kurs stimmt. Die Maßnahmen sind ein großer Schritt zurück in Richtung Normalität“. Die Lockerungen bei der Abstandsregelung, die Sperrstundenverlängerung, die Erhöhung der Personenzahlen und speziell auch die Ausdehnung der 3-G-Regelungen auf die Mitarbeiter, helfen allen Seiten, so die Branchensprecherin.
Auch Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec zeigte sich erleichtert. “Ich freue mich besonders über die Vollauslastung in Reisebussen. Tagesausflüge und Busreisen sind eine zentrale Säule der vielfältigen Aktivitäten des Seniorenbundes und ich bin heilfroh, dass das jetzt endlich wieder möglich sein wird. Unsere Mitglieder haben sich schon lange wieder auf das gemeinsame und gesellige Reisen gefreut. Im Sommer können unsere mehr als 2000 Ortsgruppen wieder durchstarten!", sagt sie.
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