Dass sich die FPÖ mit ihrem neuen Parteichef Herbert Kickl wohl auf längere Sicht in der Opposition einzementiert, zeigt auch die Reaktion von Türkis und Rot auf die blaue Rochade: ÖVP-Klubchef August Wöginger findet all das „sehr schade“, das rote Nein zu einer Koalition mit Blau wurde gefestigt.
Ein wenig Wehmut klingt schon durch, wenn der türkise Klubchef über den Aufstieg Kickls zum FPÖ-Chef spricht: „Das ist sehr schade für diese Partei“, so August Wöginger, „und auch für das Land.“ Eine Neuauflage von Türkis-Blau - auch wenn sich diese Frage laut Wöginger wegen der Regierung mit den Grünen nicht stellt - scheint langfristig ausgeschlossen. Schließlich hätten sich in der FPÖ „die radikalen Kräfte um Kickl durchgesetzt“. Mit den vergleichsweise moderaten Blauen Norbert Hofer und Manfred Haimbuchner könne man arbeiten, mit einer Kickl-FPÖ indes sei dies „sehr, sehr schwer“.
SPÖ: Positive Veränderung unter Kickl wäre „Wunder“
Ernüchtert reagierte auch die SPÖ: Die Partei hat zwar ohnehin beschlossen, auf Bundesebene nicht mit den Blauen zu koalieren, mit Kickl wurde das Ganze nun aber noch unwahrscheinlicher. „Es ist angesichts der radikalen Diskussionsbeiträge von Kickl zu erwarten, dass sich die FPÖ jetzt noch weiter rechts positioniert“, sagt SPÖ-Geschäftsführer Christian Deutsch. Eine für ihn positive Veränderung der FPÖ „würde an ein Wunder grenzen - und an Wunder glaube ich nicht“.
NEOS: Auch ÖVP „wird noch weiter nach rechts rücken“
Für NEOS-Generalsekretär Nikola Donig deutet die zukünftige Linie der FPÖ auf einen „gefährlichen Krawallkurs“ hin. Er befürchte, dass nun auch die Volkspartei unter Sebastian Kurz „noch weiter nach rechts rücken wird“.
Applaus für Kickl kam aus Deutschland: Die AfD-Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl im September, Tino Chrupalla und Alice Weidel, sahen „große inhaltliche Schnittmengen“.
Kronen Zeitung/krone.at
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