Fataler Regen

So gefährlich ist ein Unfall im Schrott-AKW Krsko

Steiermark
12.06.2021 09:00

Der grenznahe Schrottmeiler von Krško lässt weiter die Wogen hochgehen. Nun hat die Politik aber offenbar die Gefahr erkannt. Wie berichtet, beteiligt sich nun auch die Bundesregierung am Umweltverfahren für das Kraftwerk. Wie würde sich ein Unfall im slowenischen Pannen-AKW jedoch auf die Steiermark auswirken?

Nur 70 Kilometer sind es zwischen dem slowenischen Schrottreaktor von Krško und der österreichischen Grenze. Die Liste an Sicherheitslücken des Uraltreaktors ist dafür umso länger - und bedenklicher. Krško liegt etwa mitten auf einer Erdbebenlinie - und ist das am stärksten von Erdstößen gefährdete AKW in Europa.

Neue geologische Forschungen zeigen außerdem, dass das Risiko noch viel höher ist als beim Bau vor Jahrzehnten einkalkuliert. Wie würde es sich auf die Steiermark aber auswirken, wenn die „Bombe“ eines Tages tatsächlich hochgehen würde?

Wetter und Jahreszeit sind entscheidend
„Darauf gibt es nicht die eine Antwort. Der Ablauf kann ganz unterschiedlich sein“, erklärt Franz Meister vom Umweltbundesamt. Es komme etwa darauf an, „welche Komponente im Kraftwerk versagt“. Im altersschwachen AKW von Krško ist die Palette an sensiblen, marode werdenden Teilchen jedenfalls groß. Bei einem Unfall gelte es jedenfalls „einzugreifen, um eine folgenschwere Reaktorschmelze zu verhindern“, sagt Meister.

Schilder am Eingang von Krško warnen vor der Strahlung. (Bild: Kronen Zeitung)
Schilder am Eingang von Krško warnen vor der Strahlung.

Auch die Wetterlage entscheidet über das Ausmaß einer möglichen Strahlenbelastung. „Niederschlag ist jedenfalls ungünstig!“

Die Jahreszeit spielt ebenfalls eine Rolle. „Wäre Tschernobyl zu Beginn der Erntezeit passiert, wäre die ganze Ernte kaputt gewesen“, will sich Meister die Folgen anderer Umstände gar nicht ausmalen. Die ukrainische Atomkatastrophe brachte hierzulande dennoch ein zeitweiliges Ernteverbot für Freilandgemüse oder Beerenobst. 35 Jahre später ist erst etwas weniger als die Hälfte des radioaktiven Materials in den Waldböden abgebaut.

Online-Petition von Global 2000 gegen das AKW Krško hier unterzeichnen.

Porträt von Birgit Samer
Birgit Samer
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