„Leere Versprechungen“

Breite Front fordert „Corona-Bonus für alle“

Politik
16.06.2021 14:40

Gleich mehrere Gewerkschaften aus dem Gesundheits- und Sozialbereich haben am Mittwochvormittag ihren Unmut über den von der Regierung geplanten Corona-Bonus kundgetan. Vor dem Parlament in Wien forderten sie diesen auch für jene Beschäftigten, die dabei „vergessen“ wurden. Unterstützung für den Protest kam von der SPÖ - diese möchte noch am Donnerstag im Parlament eine aus ihrer Sicht fairere Lösung aushandeln.

„Es hat vom Kanzler geheißen: Niemand wird zurückgelassen, koste es was es wolle”, erinnerte vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit an die Aussagen von Sebastian Kurz (ÖVP) zu Beginn der Pandemie. Nun hätten sich die dennoch „Zurückgelassenen” versammelt, die sich nicht wertgeschätzt fühlen, so der Gewerkschafter. Unter ihnen seien etwa Ärzte und Pfleger aus privaten Einrichtungen sowie Psychologen und das Reinigungspersonal, die sich zum Wohle der Gemeinschaft allesamt dem Infektionsrisiko ausgesetzt hätten.

Protestaktion heuer im Juni; Zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitsbereich fühlten sich „zurückgelassen“. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Protestaktion heuer im Juni; Zahlreiche Beschäftigte im Gesundheitsbereich fühlten sich „zurückgelassen“.

Der Applaus alleine sei nicht genug - Geld sei kein „Allheilmittel”, es wirke aber sicherlich besser als „leere Versprechungen”. Immer mehr Menschen würden im Gesundheitsbereich aufgrund der schlechten Rahmenbedingungen bereits „das Handtuch schmeißen”, so Hebenstreit.

Auf Gesundheitsberufe „vergessen”?
„Wir akzeptieren nicht, dass man beispielsweise bei den Wirtschaftshilfen mit der Gießkannenmethode arbeitet, und jetzt soll bei den Beschäftigten aus dem Gesundheits- und Sozialbereich das Geld fehlen”, ergänzte GPA-Vorsitzende Barbara Teiber die Argumentation.

Rendi-Wagner: „Lassen Helden nicht auseinanderdividieren”
Unterstützung dafür kommt von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner. Auch sie plädiert dafür, beim Parlamentsbeschluss am Donnerstag neben Ärzten und Pflegern auch alle anderen Gesundheitsberufe zu inkludieren: „Die Beschäftigten im Gesundheitswesen haben alle zusammen in der Corona-Krise Herausragendes geleistet. Deshalb hat sich das gesamte ,Team Gesundheit‘ den Corona-Bonus mehr als verdient. Wir lassen unsere Krisenhelden nicht auseinanderdividieren“, so Rendi-Wagner.

„Klatschen ist nicht genug“, lautete der Tenor unter den Demonstranten am Mittwoch. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
„Klatschen ist nicht genug“, lautete der Tenor unter den Demonstranten am Mittwoch.

Die SPÖ wird daher einen eigenen Antrag im Parlament einbringen, um das türkis-grüne Gesetz zu „reparieren“, damit etwa auch das Reinigungspersonal auf den Covid-Stationen im Spital und die Sanitäter „finanzielle Anerkennung und Respekt bekommen“.

Fakten

Als Dank für ihre Leistungen in der Corona-Krise sollen Ärzte und Pfleger eine Bonuszahlung bekommen. Im Schnitt sind es 500 Euro, die genaue Höhe legen Länder und Einrichtungen fest - sodass es etwa für jene auf Intensivstationen mehr gibt.

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