„Das heißt, dass im Falle eines Brandfalles die slowakische Feuerwehr das Löschsystem kaum oder gar nicht bedienen könnte – und dann gäbe es buchstäblich Feuer am Dach von Mochovce“, so bringt Reinhard Uhrig, GLOBAL-Atomexperte, die Bedrohung auf den Punkt. Erneut haben mutige „Whistleblower“ – in diesem Fall Bauingenieure des AKW – auf die Gefahr hingewiesen. GLOBAL hat diesen brandgefährlichen Aspekt als Ergänzung an die Mängelliste im Einspruchsdokument angehängt.
Unabhängige Experten sollen Sicherheit prüfen
Indes hat sich Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei seinem jüngsten Besuch in Bratislava vom slowakischen Regierungschef Eduard Heger nicht einlullen lassen. „Wir brauchen unabhängige Experten, die die Sicherheit des AKW prüfen und in alle Berichte Einsicht nehmen dürfen“, beharrte Kurz auf einer objektiven Kontrolle. Heger hatte sich davor bemüht, die österreichischen Bedenken beim Ausbau des Atomkraftwerks zu zerstreuen: „Wir werden alles tun, damit es absolut sicher ist, bevor der neue Reaktor in Betrieb geht“, sagte er am Dienstag.
Österreich lehnt Atomkraft generell ab
Beim traditionell heiklen Thema Atomkraft waren beide Politiker trotz unterschiedlicher Meinungen um freundliche Töne bemüht. Kurz wiederholte seine persönliche und Österreichs generelle Ablehnung der Atomkraft. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hatte erst im Mai Bedenken bei den Sicherheitsstandards im AKW geäußert.
„Wir werden den Bescheid der slowakischen Atombehörde in den kommenden Tagen genauestens überprüfen“, sagte sie. Der dritte Reaktorblock habe „bereits in der Vergangenheit aufgrund großer Baumängel immer wieder für Schlagzeilen gesorgt“, betonte Gewessler.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.