Schröcksnadel-„Erbe“

Ski-Boss Schmidhofer: „Habe einen langen Atem“

Steiermark
20.06.2021 06:00

Die imposante Ära Peter Schröcksnadels an der Spitze des Österreichischen Skiverbandes ging am Samstag bei der 85. ÖSV-Länderkonferenz in Villach nach 31 Jahren offiziell zu Ende. Der Marschbefehl, Österreichs erfolgreichsten Sportverband in die Zukunft zu führen, ereilte somit Karl Schmidhofer, den früheren Landesboss der Steiermark. Dies erfolgte nach einstimmigem Votum und ohne Enthaltungen. Der Steirer Schmidhofer steht als 22. ÖSV-Präsident nun 1100 Vereinen und 130.000 Mitgliedern vor. Was sich der Scheiflinger und Onkel von Super-G-Weltmeisterin Nici Schmidhofer alles vorgenommen hat und was Ex-Speed-Queen Renate Götschl dem neuen ÖSV-Boss rät.

Das Ziel als Nummer eins im Skiverband hat Karl Schmidhofer schnell formuliert: „Wir wollen weltweite Nummer eins bleiben“, so der erste nicht aus Tirol stammende ÖSV-Präsident, der mit Claudia Strobl-Traninger und Roswitha Stadlober zwei Frauen als Vizepräsidentinnen nummehr zur Seite hat. Eine weitere Dame wird noch in den Vorstand kooptiert. Im teils chaotischen Nachfolge-Hickhack um den Chefsessel war Schmidhofer im Mai ja überraschend zur Verbands-Nummer eins aufgestiegen. „Ich habe mehrere Ämter in meinem Leben überraschend übernommen, habe immer in kurzer Zeit viel zurechtrücken können. Ich war immer fleißig, habe viele Betriebe saniert und habe einen langen Atem.“ Sein Führungsstil? „Das Team zählt! Jeder kriegt meine Nummer, ich bin für alle da!“

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Ich setze auf Teamarbeit, das war in meinen Firmen immer erfolgreich. Ich bin hartnäckig, wenn es gilt, etwas umsetzen zu wollen.

Karl Schmidhofer

Kein „Durchrütteln“
Zurechtrücken muss Schmidhofer, der Montag seine ehrenamtliche Arbeit aufnimmt, nicht viel. „Der ÖSV ist ein gut aufgestelltes Haus, der Finanzhaushalt in Ordnung“, so der Scheiflinger, der nun über ein dickes Millionen-Budget (bis zu 80 pro Jahr) wacht. „Im Vergleich mit anderen Ländern stehen wir sehr gut da.“

Michael Walchhofer (li.) und Renate Götschl (Bild: GEPA, Krone KREATIV)
Michael Walchhofer (li.) und Renate Götschl

Auch im sportlichen Sinn. „Denkt nur an die WM-Ergebnisse bei den Alpinen in Cortina! Oder auch danach bei den Nordischen. Da kommt jetzt nicht der Schmidhofer und rüttelt alles durcheinander. Wir stehen vor einem Olympia-Winter, ich vertraue unseren Teams und Trainern“, baut Schmidhofer auf bestehendes Know-how. Wo er aber eingreifen und ansetzen will? „Wir müssen den Winter in die Stadt bringen, Kinder für den Schnee begeistern.“

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Es ist ja alles angerichtet, bessere Voraussetzungen kann er nicht vorfinden. Er ist vom Fach, hat genug Erfahrung im Geschäft.

Renate Götschl über Karl Schmidhofer

„Muss von ganz oben kommen“
Da pflichtete ihm auch Renate Götschl, lange Zeit ja selbst von Schröcksnadel bevorzugte Präsidentschafts-Kandidatin und nunmehr designierte steirische Präsidentin, bei. „Die Kinder müssen aus der Volksschule rauskommen und Skifahren können - da hast du dann schon eine ganz andere Breite und ein ganz anderes Potenzial. Das ist eine Aufgabe, die von ganz oben erledigt werden sollte und das muss auch mit der Politik vereinbart werden.“

Die Querelen vergangener Wochen rund um die Kandidaten Renate Götschl und Michi Walchhofer sind nach Schmidhofer ad acta gelegt. „Es ist rund gegangen, ja. Aber diese Sitzung hat gezeigt, dass bei uns Einigkeit herrscht. Beide haben mir ihren Rat angeboten.“

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