Die Server glühen

Reger Andrang auf Online-Portal zum Grünen Pass

Digital
22.06.2021 13:29

Der Anfang dieser Woche in vollem Umfang gestartete Grüne Pass ist äußerst gefragt. Insgesamt wurden bisher rund 900.000 Zertifikate über das Gesundheitsportal gesundheit.gv.at abgerufen, davon entfielen auf die letzten beiden Tage 330.000 bzw. 410.000 Abrufe, was den hohen Andrang auf das Portal aufzeigt. Insgesamt wurden 11,05 Millionen Test-, Impf- oder Genesenen-Zertifikate mit EU-konformen QR-Codes erstellt.

Abgerufen wurden von diesen 11,05 Millionen rund 7,6 Millionen Zertifikate (inklusive zahlreicher Mehrfach-Abrufe). Der Großteil (6,4 Millionen Mal) betraf Testergebnisse, davon wurden viele mehrfach angefordert. Wie bisher ist dazu auch künftig kein Login ins Gesundheitsportal notwendig: Die Ergebnisse bekommt man nach dem Corona-Test per SMS oder E-Mail - oder vor Ort als Ausdruck.

Am Montag gab es mitunter Wartezeiten
Von den 11,05 Millionen bisher erstellten Zertifikaten entfielen laut Gesundheitsministerium 6,9 Millionen auf Impfzertifikate (dabei werden Erst-und Zweitstich extra gezählt). Rund 300.000 Zertifikate betrafen Genesungen und 3,85 Millionen den Test-Nachweis. Eine Aufschlüsselung der bisher rund 900.000 über gesundheit.gv.at abgerufenen Zertifikate nach ihrer Art (geimpft, genesen, getestet) liegt nicht vor. Vor allem am Montag kam es zu vielen Zugriffen, was teilweise zu Wartezeiten führte.

Der große Andrang auf der Website zum "Grünen Pass" sorgte am Montag zeitweise für hohe Server-Auslastung und Wartezeiten. (Bild: stock.adobe.com)
Der große Andrang auf der Website zum "Grünen Pass" sorgte am Montag zeitweise für hohe Server-Auslastung und Wartezeiten.

Die Zertifikate („geimpft“, „getestet“ oder „genesen“ - die „3G“) sind im Inland weiterhin als „Eintrittskarte“ in viele Bereiche gültig - digital oder im Papierformat. Der Nachweis, dass von einem selbst keine oder nur eine geringe Ansteckungsgefahr ausgeht, ist zum Besuch zahlreicher Einrichtungen notwendig - etwa der Gastronomie, der Hotellerie, bei Freizeitangeboten oder körpernahen Dienstleistern. Voraussetzung ist auch das Mitführen eines Lichtbildausweises.

Es gelten auch Impfpässe, Testnachweise und Bescheide
In Österreich ist der Nachweis der „3G“ weiterhin in den bisher gültigen Formen möglich, man braucht also nicht zwingend einen Grünen Pass. So gilt im Inland nach wie vor die Vorlage des Impfpasses in Papierform bzw. eines Impfkärtchens, das Vorzeigen eines Absonderungsbescheids (nicht älter als 180 Tage) sowie das Mitführen eines Testnachweises in Papierform - oder der Nachweis auf neutralisierende Antikörper (nicht älter als 90 Tage).

Der gelbe Impfpass kann weiterhin als Impfnachweis vorgezeigt werden. Wer ins Ausland fährt, sollte sich sicherheitshalber aber auch den "Grünen Pass" mit QR-Code besorgen. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Der gelbe Impfpass kann weiterhin als Impfnachweis vorgezeigt werden. Wer ins Ausland fährt, sollte sich sicherheitshalber aber auch den "Grünen Pass" mit QR-Code besorgen.

International spielt aber der QR-Code am grünen Pass eine bedeutende Rolle: Ab 1. Juli wird dieser beim Grenzübertritt in der EU, in den EWR-Staaten und der Schweiz anerkannt. Nicht EU-weit geregelt ist es allerdings, was den Zutritt zu diversen Einrichtungen wie Hotellerie, Restaurants, Bars, etc. betrifft. Alle Informationen zum Grünen Pass erhält man auf der zugehörigen Website, auf gesundheit.gv.at oder unter der AGES-Hotline 0800 555 621. Informationen zur Reise in Pandemie-Zeiten findet sich auf der Webseite des Außenministeriums sowie unter reopen.europa.eu/de.

Handysignatur oder Bürgerkarte Voraussetzung
Um den Grünen Pass in elektronischer Form zu erhalten, kann man sich auf gesundheit.gv.at mittels Handysignatur oder Bürgerkarte einloggen. Die Handysignatur kann man bei der Post, in A1-Shops oder auf Finanz-Online aktivieren. Die Zertifikate werden als PDF-Dateien zum Download angeboten. Diese kann man - etwa am Handy - speichern oder ausdrucken.

Wer den "Grünen Pass" herunterladen will, braucht Bürgerkarte oder Handysignatur. Letztere kann man bei der Post, in A1-Shops oder auf Finanz-Online freischalten lassen. (Bild: stock.adobe.com)
Wer den "Grünen Pass" herunterladen will, braucht Bürgerkarte oder Handysignatur. Letztere kann man bei der Post, in A1-Shops oder auf Finanz-Online freischalten lassen.

Eine Handy-App oder ein PC-Programm gibt es nicht: Das Gesundheitsministerium warnt vor der Installation jeglicher Grüner-Pass-Apps, da es sich dabei um Betrugsversuche handle. Konkret verweist man auf eine Betrugs-App mit dem Titel „Corona Green Pass Austria“.

Das Dokument ist mit einem QR-Code versehen. Dieser ist vom Funktionsprinzip her mit den Barcodes im Handel vergleichbar und kann elektronisch ausgelesen werden. Freilich muss die Kontrolle nicht zwingend über den QR-Code erfolgen: Genauso gut kann das Dokument einfach vorgelegt werden - ausgedruckt oder am Handy. Für einen Grenzübertritt empfiehlt es sich jedenfalls, ein Zertifikat mit QR-Code zu besorgen.

Die QR-Codes auf dem "Grünen Pass" sind - wie Barcodes im Handel - maschinell auslesbar, was bei der Kontrolle Zeit sparen soll. (Bild: APA/BMSGPK)
Die QR-Codes auf dem "Grünen Pass" sind - wie Barcodes im Handel - maschinell auslesbar, was bei der Kontrolle Zeit sparen soll.

Zertifikat muss nicht digital angefordert werden
Wer keine Bürgerkarte oder Handysignatur hat, kann den Grünen Pass auch über andere Wege erhalten. Ein Testzertifikat (inkl. QR-Code) kann man nach dem Test via Direktlink abrufen, sich das Zertifikat an der Teststelle kostenlos ausdrucken lassen - oder auch bei ELGA-Ombudsstellen, Gemeinden und Bezirkshauptmannschaften. Selbsttests finden keinen Eingang in den Grünen Pass, sie sind im Inland aber als „Eintrittstests“ gültig. Bei Genesenen gilt: In den Grünen Pass kommt ein Zertifikat nur, sofern der Betroffene im vergangenen halben Jahr einen positiven PCR-Test hatte - und dieser behördlich erfasst wurde.

Wer bis Ende Juni vollimmunisiert wurde, soll den "Grünen Pass" in den kommenden Wochen automatisch mit der Post erhalten. (Bild: APA/HARALD SCHNEIDER)
Wer bis Ende Juni vollimmunisiert wurde, soll den "Grünen Pass" in den kommenden Wochen automatisch mit der Post erhalten.

Vollimmunisierte erhalten Zertifikat per Post
Das Impfzertifikat mit QR-Code kann ebenfalls über Gemeinden, Bezirksverwaltungsbehörden, bei ELGA-Ombudsstellen oder künftig bei den Kundenservicestellen der Österreichischen Gesundheitskasse ausgedruckt werden. Auch Apotheken und Hausärzte wollen mit dieser Möglichkeit im Laufe der Woche starten. Aufpassen müssen Genesene, die nur einen Erststich erhalten haben: Sie bekommen nur diese Erstimpfung vermerkt - und diese verliert nach drei Monaten ihre Gültigkeit. An einer EU-weiten Lösung wird gearbeitet. 

Wer das alles für kompliziert hält und etwas Geduld hat, kann auch einfach warten: Denn alle, die bis Ende Juni vollimmunisiert wurden, erhalten ihr Impfzertifikat in den nächsten Wochen automatisch per Post.

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