Eingeschlagene Fensterscheiben, von Hagelkörnern übersähte Wiesen und Sirenengeheul im Stundentakt: Die Floriani waren Dienstagabend im gesamten Bundesland gefordert. 18 Feuerwehren mussten zu 152 Einsätzen ausrücken, um Keller auszupumpen oder Straßen abzusperren. Heute startet das große Aufräumen nach dem Sturm.
„Das wohl schlimmste Unwetter, das ich je erlebt habe!“, schreibt die Besitzerin eines Cafés in Seekirchen auf Facebook. Ihr gesamter Garten war schneeweiß, die zentimetergroßen Hagelkörner bedeckten die gesamte Grünfläche. Sie startete bereits am Dienstag mit den Aufräumarbeiten. Besonders betroffen waren neben Seekirchen die Gemeinden Elixhausen, Hallwang, Henndorf, Straßwalchen und Neumarkt, meldete der Landesfeuerwehrverband Salzburg.
„Gehagelt hats bei uns schon öfter, aber in diesem Ausmaß haben wir das selten erlebt“, schildert Herbert Költringer, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr in Seekirchen. Die Unterführung im Ort war durch eine meterhohe Schicht aus Hagel und Wasser blockiert, die Feuerwehr musste mit dem Schneepflug ausrücken.
Auch in Thalgau hinterließen die Gewitter eine Spur der Verwüstung. Das Dach eines Landwirtschaftsgebäudes wurde beschädigt und musste gemeinsam mit der Feuerwehr St. Gilgen mit Hilfe von Planen abgedeckt werden, um so einen Wassereintritt zu verhindern. Auch zahlreiche Bäume und Äste mussten von den Straßen entfernt werden, verstopfte Kanäle wieder freigemacht werden.
Zu einem dramatischen Einsatz musste die Wasserrettung in den späten Abendstunden ausrücken. Während des Unwetters meldete eine Person um kurz nach 19 Uhr vom Ufer aus, dass eine Person rund 100 Meter vom Ufer entfernt beim Strandbad Henndorf Hilfe braucht.
Die Wasserrettung Wallersee und Salzburg Stadt sowie die Feuerwehr Henndorf suchten mit Booten den See ab. Mehrere Taucher der Wasserrettung starteten eine Unterwassersuche. Nachdem um 22 Uhr ein weiteres Gewitter aufzog und auch noch keine Vermisstenmeldung vorlag, wurde der Einsatz abgebrochen.
Kurz vor 19 Uhr wurde auf allen Flachgauer Seen sowie am Mondsee die Sturmwarnung aktiviert und die zuständigen Wasserrettungsortsstellen alarmiert. Da keine Boote und Wassersportler mehr auf den Seen waren, blieb es bei Sturmwarnfahrten der Rettungsboote.
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