Drückend heiß präsentierte sich der Donnerstag, am Nachmittag zogen jedoch erneut heftige Gewitter mit teils extremen Hagelschauern übers Land. Die Hitzewelle wird in den kommenden Tagen unterbrochen, zu Ende ist sie aber nicht.
Am Donnerstagnachmittag wurde die höchste Temperatur des bisherigen Jahres in Österreich gemessen: an der ZAMG-Wetterstation Leibnitz-Wagna (Steiermark) mit 35,3 Grad. Damit wurde der bisherige höchste Wert 2020 am Montag von 35,0 Grad in Bad Gleichenberg (Steiermark) knapp übertroffen. Ebenfalls die 35er-Marke überschritt die Thermometeranzeige am Donnertstag mit 35,2 Grad in Graz-Straßgang und Lutzmannsburg (Burgenland), berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
Gegen 16 Uhr erreichten dann mehrere Gewitterzellen weite Teile Österreichs: Besonders betroffen waren unter anderem Wien, Mödling und Mürzzuschlag. „Im 13. Bezirk ist die Hölle los, es donnert gewaltig und waschelt einen See herunter“, so eine Wienerin am Nachmittag. In Linz-Pichling prasselten Hagelkörner so groß wie Golfbälle in die Gärten (siehe Video oben). Und auch im niederösterreichischen Langenlois hagelte es kräftig:
„Weltuntergangsstimmung“ im Bezirk Hollabrunn
Im Raum Hollabrunn forderte das Unwetter den Einsatz von rund 650 Mitgliedern von insgesamt 50 Feuerwehren. Tennisballgroße Hagelkörner beschädigten Dutzende Dächer und Autos zum Teil stark. Aufkommender Sturm knickte außerdem Bäume. „Im Bezirk Hollabrunn spricht man von Weltuntergangsstimmung“, sagte Franz Resperger vom Landeskommando Niederösterreich. Durch den starken Wind seien auch Telefon- und Stromleitungen zu Boden befördert worden, schilderte der Sprecher.
Hinzu kam starker Regen - mehrere Keller und Unterführungen füllten sich mit Wasser. Ebenfalls von Unwettern geplagt wurde am Donnerstagabend der Bezirk Zwettl. Hier standen Resperger zufolge zehn Feuerwehren im Einsatz. Schwere Hagelkörner wurden u.a. in der Nähe der Bezirksstadt registriert.
Vor allem in den kommenden beiden Tagen bleibt die Unwettergefahr hoch. Wenn ein Gewitter entsteht, ist weiter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel zu rechnen.
Im Detail: Am Freitag findet ein langsamer Luftmassenwechsel statt, die energiereiche Luft wird dabei immer weiter in den Südosten abgedrängt. Insgesamt verläuft das Wetter unbeständig bei einem Wechselspiel aus Sonne, Wolken und Regenschauern. Im Osten und Südosten ist ab den frühen Nachmittagsstunden mit Gewittern zu rechnen, lokal können diese auch heftig ausfallen. Der Wind aus West bis Nordwest weht mäßig bis lebhaft. Die Frühtemperaturen liegen bei elf bis 20 Grad, die Tageshöchsttemperaturen von West nach Südost bei 18 bis 30 Grad.
Am Samstag gestaltet sich das Wetter mit einer Westströmung weiter wechselhaft. In rascher Abfolge wechseln sonnige und bewölkte Phasen. Bevorzugt im Bergland, aber auch in weiten Teilen Ober- und Niederösterreichs gehen über den Tag verteilt auch Regenschauer nieder. Wetterbegünstigt ist der äußerste Westen, hier bleibt es überwiegend sonnig und meist trocken. Der Wind kommt aus nordwestlicher Richtung und weht schwach bis mäßig, am Ostrand der Alpen sowie im Wiener Becken mitunter auch lebhaft. Die Temperaturen bewegen sich in der Früh um neun bis 19 Grad und steigen tagsüber auf 21 bis 28 Grad.
Am Sonntag ist es vielerorts sonnig und stabil. Nur im Berg- und Hügelland entwickeln sich verstärkt Quellwolken, aus denen später einzelne Schauer oder Gewitter entstehen. Der Wind variiert in der Richtung, vorwiegend kommt er aber aus Nordwest. Er weht schwach bis mäßig und nur in Gewitternähe etwas auflebend. Nach elf bis 18 Grad in der Früh erreicht die Temperatur am Nachmittag 26 bis 32 Grad.
Laut Prognose der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) erreichen die Temperaturen zum Wochenbeginn wieder an die 35 Grad.
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