Siegerin bei Stichwahl

Eva-Maria Holzleitner wird Chefin der SPÖ-Frauen

Politik
25.06.2021 16:20

Die 28-jährige Oberösterreicherin Eva-Maria Holzleitner ist am Freitag in Wien bei einer Stichwahl zur neuen Vorsitzenden der SPÖ-Frauen gewählt. Holzleitner war Favoritin der scheidenden Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek für den Posten. Sie setzte sich in einer Kampfabstimmung mit 55,2 Prozent gegen die Wiener Gemeinderätin Mireille Ngosso durch. In der ersten Wahlunde war die niederösterreichische Frauenchefin Elvira Schmidt ausgeschieden. 

Ngosso kam im zweiten Durchgang auf achtbare 44,8 Prozent, nahm die Niederlage sportlich und gratulierte der neuen Vorsitzenden sofort mit einer herzlichen Umarmung. Holzleitner, die das Amt nun für die kommenden drei Jahre innehat, zeigte sich über das Vertrauen „überwältigt und auch total gerührt“. Sie dankte Heinisch-Hosek, die alles „mit Kraft und Eleganz gemeistert“ habe, „es war auch für dich in den letzten Wochen und Monaten nicht einfach“.

Nach zwölf Jahren gibt Gabriele Heinisch-Hosek den Vorsitz der SPÖ-Frauen ab. (Bild: APA/HERBERT NEUBAUER)
Nach zwölf Jahren gibt Gabriele Heinisch-Hosek den Vorsitz der SPÖ-Frauen ab.

Zu Beginn der Frauenkonferenz am Freitagvormittag hatte sich Heinisch-Hosek nach zwölf Jahren als Vorsitzende der SPÖ-Frauen verabschiedet. Angesichts der Fülle an Nachfolgekandidatinnen zeigte sie sich für eine gute Entscheidung zuversichtlich und rief dazu auf, nach der Wahl geeint die Konferenz zu verlassen und Gruppenbildungen hintanzustellen. Auf interne Zerwürfnisse deutete hin, dass es zwei Gegenkandidatinnen gab - mit Schmidt sogar eine aus Heinisch-Hoseks Heimatbundesland, die sich letztlich aber nicht durchsetzen konnten.

Heinisch-Hosek in Abschiedsrede: „Selten kein Vergnügen“
„Es war mir wirklich eine riesengroße Freude, selten kein Vergnügen und wirklich eine ganz große Ehre“, unterstrich sie in ihrer Abschiedsrede, gestand aber auch ein, dass sie mit der ÖVP als Koalitionspartner viele Kompromisse akzeptieren musste. Ihre Nachfolgerinnengeneration habe viel Arbeit vor sich, denn jeder Stillstand sei auch ein Rückschritt. Die SPÖ-Frauen seien „die wichtigste Säule in dieser Partei“, und die neue Vorsitzende Ideengeberin für den „riesigen verlässlichen Tanker SPÖ“.

Rendi-Wagner: „Ich liebe Spannung, wirklich“
Vor Heinisch-Hoseks Rede war die Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner am Wort. „Auf uns, liebe Freundinnen, können sich die Frauen in Österreich verlassen“, betonte sie. Bei keiner der anderen Parteien, auch nicht bei den Grünen, sei dies der Fall. Sie lobte Heinisch-Hosek für ihren Einsatz und gesetzte Meilensteine, darunter die Frauenquote in staatsnahen Betrieben und den Universitäten oder den Papamonat. Nach der Stichwahl gratulierte sie Holzleitner auch per Twitter.

Dass ungewöhnlicherweise drei Frauen kandidierten, „das zeichnet uns aus“, betonte Rendi-Wagner am Vortag des SPÖ-Bundesparteitags, denn es zeige, dass viele in der Frauenorganisation zum Übernehmen von Verantwortung bereit seien. „Für Spannung ist gesorgt, und ich bin froh. Ich liebe Spannung, wirklich.“

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