Furchtbare Ungewissheit in Bruck an der Glocknerstraße in Salzburg: Ein vierjähriger Bub wurde beim Baden von der Strömung der Salzach mitgerissen. Zahlreiche Kräfte der Feuerwehr, Wasserrettung und Polizei sind seit Samstagnachmittag im Großeinsatz. Auch sein siebenjähriger Bruder geriet in Not - er konnte aber von Passanten gerettet werden. Die Suche nach dem Vierjährigen gestaltet sich indes schwierig - nach den Unwettern ist die Salzach derzeit sehr trüb. Auch Taucher der Cobra sind im Einsatz.
Die Brüder spielten Samstagnachmittag am Seekanal, dem Abfluss des Zeller Sees, mit zwei Freunden. Der Vierjährige habe laut Polizei seine Füße abkühlen wollen und sei dazu in den seichten Seekanal gestiegen. Plötzlich sei er aber an der Mündung des Seekanals in die Salzach von der Strömung mitgerissen worden. Der Siebenjährige sprang unverzüglich in die Salzach und versuchte erfolglos, seinen kleinen Bruder zu retten.
Zwei Passanten, ein 23-jähriger Syrer und ein 30-jähriger Ungar, bemerkten den Vorfall und sprangen sofort in den Fluss. Sie konnten den Siebenjährigen aus dem Wasser retten. Der Vierjährige allerdings ging unter. Der gerettete Bub war durchnässt und unter Schock, aber laut Angaben der Polizei augenscheinlich unverletzt. Es wurde zur Kontrolle von der Rettung ins Krankenhaus nach Schwarzach gebracht.
Nach dem vierjährigen Buben wird seitdem von einem Großaufgebot der Feuerwehr und der Wasserrettung gesucht. 151 Einsatzkräften von allen Blaulichtorganisationen starteten einen Großeinsatz. Das Team vom Polizeihubschrauber Libelle sowie die Flugrettung des Roten Kreuzes unterstützen die Einsatzkräfte, bis es finster geworden war, bei der Suche aus der Luft. Auch ein Kriseninterventionsteam war vor Ort.
Suche geht weiter, „bis das Kind gefunden ist“
Die Suche soll fortgesetzt werden, bis das Kind gefunden wird, hieß es am Samstagabend vom Einsatzleiter der Wasserrettung - das bedeute, auch in der Nacht. Zwei Boote mit Sonargeräten suchten auch im Dunklen weiter, am Sonntag um 7 Uhr ging es erneut mit einem Großaufgebot der Wasserrettung Pinzgau und Pongau sowie der örtlichen Feuerwehr weiter. Mehr als 90 Einsatzkräfte suchten die Salzach mit Booten, Kajaks, Fließ- und Wildwasserrettern sowie Tauchern zwischen der Unfallstelle in Bruck und dem rund drei Kilometer flussabwärts liegenden Kraftwerk Gries ab.
Vier Taucher von der Cobra helfen bei der Suche
Erschwerend komme bei der Suchaktion laut Markus Gewolf von der Wasserrettung in Salzburg hinzu, dass die Salzach nach einem Unwetter in der Nacht auf Sonntag sehr trüb sei: „Von den Zuflüssen in die Salzach kommt extrem schmutziges Wasser. Die Taucher sehen nichts und müssen sich mit Tasten voranarbeiten - das ist schwierig und dauert seine Zeit.“ Vier Einsatztaucher des Einsatzkommando Cobra unterstützen die Wasserrettung bei der Unterwassersuche.
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