„Belastung“

Angehörige anstellen? ÖVP gegen rote Pflegepläne

Politik
05.07.2021 06:00

Um eine Alternative für die 24-Stunden-Betreuung zu ermöglichen, begann man im SPÖ-regierten Burgenland damit, pflegende Angehörige im Landesdienst anzustellen. Die Wiener wollen das nun auch tun - in der ÖVP befürchtet man dadurch jedoch eine „Belastung“.

Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) heizte am Wochenende die Pflegedebatte wieder an - und zwar mit seiner Ankündigung, nach burgenländischem Vorbild auch in Wien die Landesanstellung mitsamt Versicherung pflegender Angehöriger umsetzen zu wollen - trotz rechtlicher Schwierigkeiten, wie Hacker sagt. Erwogen wird das auch im ebenfalls SPÖ-regierten Kärnten, in Oberösterreich wird darüber diskutiert. Im Burgenland greifen bislang rund 200 Angehörige von Pflegefällen auf das neue Angebot zurück.

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Mit der Anstellung als Pflegekräfte geschieht das Gegenteil einer Entlastung, diese außerordentliche Belastung wird dadurch auch noch zum Beruf gemacht.

Ingrid Korosec, Chefin des ÖVP-Seniorenbundes

„Genau das Gegenteil einer Entlastung“
Die ÖVP, die gemeinsam mit den Grünen eine große Pflegereform versprochen hat, hält jedoch wenig von dem Konzept, wie nun etwa Seniorenbund-Chefin Ingrid Korosec zur „Krone“ sagt: Angehörige seien „keine ausgebildeten Pflegekräfte, daran ändert auch eine Anstellung beim Land und ein Grundlagenkurs nichts“, so die 80-Jährige. In einer Anstellung Angehöriger sieht die ÖVP-Politikerin „genau das Gegenteil einer Entlastung“, zudem seien Fragen wie etwa jene nach Überstunden für sie ungeklärt. Mitversicherungen wären zudem jetzt schon möglich. „Die außerordentliche Belastung wird dadurch auch noch zum Beruf gemacht“, behauptet Korosec.

Porträt von Kronen Zeitung
Kronen Zeitung
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