Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) verteidigte am Dienstag einmal mehr die im Vergleich zum restlichen Land etwas strengeren Corona-Regeln in der Bundeshauptstadt. Besonders die auch im Sommer notwendigen Testnachweise seien „die einzige Möglichkeit, Kinder zu begleiten“, so Ludwig. Mit Blick auf die immer weiter verbreitete Delta-Variante des Coronavirus mahnte der Bürgermeister vor einem zu leichtfertigen Umgang.
„Das Virus hat keine Schulferien und wird auch weiterhin Kinder anstecken“, erklärte Ludwig im Rahmen einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus. Konkret meint er dabei die erstmals in Indien aufgetauchte Delta-Variante, von der nun besonders auch Kinder betroffen wären.
Zwar sei die Situation in ganz Österreich derzeit „entspannt“, dennoch müsse man weiterhin Vorsicht walten lassen, damit im Herbst keine drastischeren Maßnahmen folgen müssen. „Wir alle freuen uns, dass Einschränkungen weggefallen sind“, dennoch sei die Pandemie noch nicht vorbei, auch wenn die Situation im Land derzeit entspannt sei, so der Stadtchef.
„Die Gefahren sind sehr real“
„Wenn man über den Tellerrand hinausblickt, sieht man: Die Gefahren sind sehr real“, spielte Ludwig etwa auf die steigenden Infektionszahlen in Großbritannien, Portugal, aber auch den Niederlanden an. „Es wird niemand ernsthaft glauben, dass Österreich verschont bleibt“ - insbesondere durch die wieder aufkommende Reisetätigkeit in Europa.
Tests „weiter notwendig“
Die Verordnung der Bundesregierung habe ihn dazu veranlasst, mit Experten über die Konsequenzen zu beraten, verteidigte Ludwig die verhängte Testpflicht für Kinder und Jugendliche an Orten wie etwa den Freibädern - dies sorgte zuletzt für herbe Kritik. Dem begegnete der Bürgermeister mit Unverständnis: „Das Einfachste ist, wenn man sich, so wie viele andere, in der Stadt dreimal die Woche testen lässt“, warb der Stadtchef einmal mehr für die flächendeckend und kostenlos erhältlichen PCR-Gurgeltests.
Long Covid soll möglichst verhindert werden
Die Maßnahmen der Stadt sollen laut ihm möglichst wenig einschränkend sein, aber dennoch dazu beitragen, dass es zu keiner Ausbreitung des Virus kommt. Man sehe, dass Kinder ein ebenso hohes Infektionsrisiko haben wie Erwachsene. Man müsse daher auch auf den Schutz der jungen Menschen besonders Acht geben, „auch, weil wir die Long-Covid-Folgen noch schwer abschätzen können“, so Ludwig.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.