In vier Prozesstagen will das Gericht klären, ob der ehemalige FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler der Republik, Heinz Christian Strache, korrupt ist. Ob er, verkürzt gesagt, im Gegenzug für eine Parteispende und Einladungen zu Reisen dafür gesorgt hat, dass einem Freund, dem Betreiber einer kleinen Privatklinik in Wien, ein günstiges Gesetz zurechtgezimmert wurde. Das bestritten am ersten Prozesstag gestern sowohl Strache wie auch der Klinikbetreiber. Im Prozess spielt dabei weniger Ibiza, sondern vielmehr eine andere Insel eine entscheidende Rolle: Das griechische Korfu. Dorthin soll der Klinikbetreiber Walter Grubmüller laut Anklage Strache und seine Frau im Jahr 2018 eingeladen haben. Strache erklärte dazu vor Gericht, dass die Reise bereits früher, als er noch kein Regierungsmitglied war, stattgefunden habe. Und außerdem, so Strache, sei er mit seiner Frau per Linie nach Korfu geflogen, dort habe man zufällig die Grubmüllers getroffen und sei eingeladen worden, mit ihm zurückzufliegen. Strache dazu wörtlich vor der Richterin: „Ich habe mich an den Kosten beteiligt und dem Piloten 200 Euro gegeben. Strenge Rechnung, gute Freunde, das habe ich schon von meiner Mutter gelernt. Ich komme aus kleinen Verhältnissen.“ Ein Kernsatz, um den es bei der Aufarbeitung der Causa Strache geht: Denn genau das, die „strenge Rechnung“, wird beim gefallenen Spitzenpolitiker stark bezweifelt.
Corona überwunden? Im Nationalrat ganz offensichtlich nicht! Dort entwickelt sich vor den letzten Sitzungstagen der erste echte Cluster - so, wie es aussieht, vom Ibiza-U-Ausschuss ausgehend. Christian Hafenecker, FPÖ-Frontmann im Ausschuss, einer, der weder Maske noch Impfung für notwendig hält, wurde positiv getestet, was verspätet weitergemeldet wurde. Jetzt wird eine Infizierung nach der anderen gemeldet - darunter die Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper und der Grüne David Stögmüller. Beide sind im Gegensatz zu ihrem blauen Abgeordneten-Kollegen wenigstens einmal geimpft. Dass der Blaue erst nach Tagen Bescheid gab, das nennen die Türkisen „skandalös“. Und was sagt in der heutigen „Krone“ unser stets frecher „Herr Nimmerwurscht“ zu dieser Causa? „Wer versteht, warum es im Untersuchungsausschuss in Wien im Unterschied zum Kinderfreibad keine 3-G-Pflicht gibt, kann auch durch null dividieren.“ Ja, 3-G für Achtjährige in Wien im Schwimmbad, aber Null-G für Abgeordnete im Parlament: Wer soll das wirklich verstehen können?
Einen schönen Tag!
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