Mit Donner, einer imposanten Blitzlichtshow am Himmel und ordentlichen Regengüssen hat sich die große Hitze auch im Osten Österreichs verabschiedet. Wurde am Donnerstagnachmittag noch ein neuer Hitzerekord im heurigen Jahr aufgestellt, verscheuchten heftige Gewitter in den Nachtstunden den Glutsommer. Die großen Temperaturunterschiede zwischen dem Westen und dem Osten, die sich am Donnerstag geboten hatten, seien jedenfalls „im Sommer extrem selten“, so Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.
So mancher wurde von Blitz und Donner sogar aus dem wohlverdienten Schlaf gerissen. Die heftigen Unwetter hatten in der Nacht auf Freitag gegen 3 Uhr früh auch Wien erreicht, begleitet von heftigen Sturmböen und starkem Regen.
Der Regen war hinsichtlich der Menge vor allem ein Thema in Vorarlberg. „60 bis 70 Liter pro Quadratmeter sind rund um das Rheintal in den vergangenen 24 Stunden zusammengekommen“, erklärte Spatzierer. Im Vergleich dazu gab es im Osten nach der anhaltenden Trockenheit nur ein wenig Linderung: Zwei bis fünf Liter pro Quadratmeter fielen im Großraum Wien.
Die Blitzbilanz für die Nacht kann sich sehen lassen: Bis Freitagfrüh wurden in ganz Österreich mehr als 100.000 Blitze verzeichnet. Fast 40.000 Entladungen entfielen dabei auf Niederösterreich, gut 30.000 auf Oberösterreich. Mit 20.000 Blitzen auf Rang drei liegt die Steiermark. In Wien wurden immerhin 300 Blitze gezählt.
8000 Bodeneinschläge, teils mit Folgen
Bis zum Boden gelangten rund 8000 Blitze, so mancher verursachte dabei teils große Schäden. Berichtet wurde etwa von einem Blitzeinschlag in ein Hausdach in Kirchdorf (Bezirk Kitzbühel), das in der Folge Feuer fing. In einem Garten in Spittal an der Drau (Kärnten) schlug ein Blitz in eine Silberfichte ein und setzte sie in Brand. Im Tiroler Söll wurde nach einem Blitzschlag ein Stadel ein Raub der Flammen.
Der starke Regen führte indes etwa in Defereggen zu einem Murenabgang und verlegte die Straße. Gleichzeitig kam es zu einem Steinschlag. In der Früh wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen.
Blitzeinschlag in Salzburger Umspannwerk
In Salzburg führte ein Blitzschlag zu einem großflächigen Stromausfall. Im Umspannwerk Bruck der Salzburg AG kam es gegen 0.30 Uhr zu einem Kurzschluss in der 30-kV-Schaltanlage und einer Explosion im ersten Stock des Gebäudes. Wie die Polizei berichtete, wurden durch die enorme Druckwelle die angrenzenden Räumlichkeiten und Einrichtungsgegenstände stark beschädigt. Personen befanden sich nicht im Haus. Mittlerweile verfügen sämtliche betroffenen Haushalte wieder über Strom, die Reparaturarbeiten sind im Gange.
Mit Blick auf die Prognose steht zumindest fest: Die große Hitze macht vorübergehend eine kleine Pause. Am Freitag warnte die Unwetterzentrale vor allem in Vorarlberg vor Starkregen und gab Warnstufe Rot aus. Mit starken Regenfällen musste auch in einigen Tiroler Regionen gerechnet werden.
Wetterberuhigung
Im Lauf des Freitags muss man allerdings auch im Osten und Südosten lokal noch mit Gewittern samt Starkregen und Hagel rechnen, ehe sich die Gewitter langsam verabschieden. Am Nachmittag setzt dann Wetterberuhigung ein, nur im Süden könnte es noch das eine oder andere Gewitter geben.
Sommerlicher Samstag, unbeständiger Sonntag
Der Samstag zeigt sich dann bereits wieder von seiner sommerlichen Seite, und das im gesamten Land. In den Nachtstunden ziehen dann von Westen her erneut kräftige Gewitter auf. Unbeständiger verläuft der Sonntag. Vor allem im Westen muss immer wieder mit Schauern und Gewittern gerechnet werden, im Laufe des Tages stellenweise auch in Ost- und Südösterreich. Unwetter dürften aber nicht zu erwarten sein.
Heißer Start in die neue Woche, danach Unwetter
Die neue Woche startet laut Prognose neuerlich heiß: Schon am Montag werden an der Alpennordseite bis zu 36 Grad erwartet, die 30-Grad-Marke wird wohl im gesamten Land überschritten. Noch einmal hochsommerlich mit Temperaturen von einheizenden 35 Grad wird es im Osten am Dienstag, während es im Westen bei Regen bei Werten von 15 bis 20 Grad weit kühler bleibt. Ordentlich blitzen und krachen könnte es ebenfalls, denn tagsüber drohen wieder heftige Unwetter.
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