Ein Instagram-Posting hat der britischen Kolumnistin Katie Hopkins das Visum in Australien gekostet: Die 46-Jährige hatte in einem Video damit geprahlt, dass sie Essenslieferanten grundsätzlich die Hoteltür ohne Maske öffne - obwohl sie sich nach der Einreise in den Inselstaat in Quarantäne befand. Die Britin wollte eigentlich an einer Reality-TV-Show teilnehmen, aber daraus wird nach dem Entzug der Einreisegenehmigung nun nichts.
Für die meisten Einreisenden in Australien gelten strenge Vorschriften - sie müssen sich in eine zweiwöchige Isolation begeben. Doch auf Instagram witzelte die Britin unter anderem, dass sie den Security-Leuten „einen Schrecken einjagen“ wolle, indem sie nackt und ohne Maske die Tür aufmache, wie die britische Zeitung „Guardian“ berichtete. Dieser und andere Posts wurden zwischenzeitlich wieder gelöscht.
Innenministerin spricht von „entsetzlichem“ Verhalten
„Sie ist eindeutig niemand, den wir auch nur eine Sekunde länger im Land behalten wollen, als wir müssen“, erklärte die australische Innenministerin Karen Andrews dem öffentlich-rechtlichen Sender ABC zum Entzug des Visums. Ihr Verhalten, sei „entsetzlich“. „Es war ein Schlag ins Gesicht all jener Australier, die sich derzeit im Lockdown befinden.“
Hopkins machte sich In einem anderen Video - mit mehreren OP- und einer Stoffmaske bestückt (sieh oben) - über die Maßnahmen in Australien lustig. „Es ist gefährlich da draußen“, erklärte sie sarkastisch. „Ihr solltet Angst haben. Normal zu atmen, wie wir das seit Jahrzehnten gemacht haben, ist nicht mehr in Ordnung.“
Hopkins: „Lockdown ist größter Hoax der Geschichte“
In einem weiteren Posting, das ebenfalls noch abrufbar ist, zieht sie außerdem über die Corona-Politik des Landes her. „Ich habe Lockdown immer als den größten Hoax in der menschlichen Geschichte genannt - ich habe mich nie dafür eingeschrieben“, erklärte Hopkins in einem Video. Sie sprach davon, dass in Melbourne der strengste Lockdown herrsche, obwohl es nur drei Fälle in der Metropole gebe. Man dürfe sich nur fünf Kilometer von seinem Wohnort entfernen, außerdem gebe es keine effizienten Impfungen für jene, die sich immunisieren lassen wollen. Sie sprach von Angst machenden Werbungen für die Spritze, obwohl es für die angesprochene Zielgruppe gar keine Vakzine gebe.
Für diese Kommentare erntet die Kolumnistin viel Kritik. „Es gibt mehr als drei Fälle, korrigieren Sie Ihre Angaben“, fordert ein User sie auf. Ein anderer meint: „Wahrscheinlich brauchen die (Anm. Australier) keine Ratschläge, wie Sie mit Covid umgehen sollen, von jemandem, dessen Land 129.000 Menschen verloren hat.“
Strenge Maßnahmen wegen Delta-Variante
Der Lockdown wurde verhängt, um die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante einzudämmen, rund zwölf Millionen Menschen sind betroffen. In der Hauptstadt Canberra wurden zudem die Zahl der Einreisen begrenzt. Zehntausende Australier sitzen deshalb im Ausland fest. Im Vergleich zu Großbritannien ist der Inselstaat jedoch auf einem guten Kurs, was die Anzahl an Neuinfektionen betrifft.
Es ist nicht das erste Mal, dass die rechtsgerichtete Britin in Kritik geriet. Mit islam- und migrationsfeindlichen Ansichten gilt sie als umstritten, gegen Corona-Maßnahmen hetzt die Kolumnistin regelmäßig.
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