Die S18 bleibt eine unendliche Geschichte: Am Montag hat der Nationalrat mit den Stimmen der Regierungsparteien einen Antrag der Grünen unterstützt, wonach Infrastrukturministerin Leonore Gewessler eine Tunnelverbindung zwischen Diepoldsau und Hohenems als Alternative zur S18 prüfen solle.
Grünen-Verkehrssprecher Hermann Weratschnig begründet das Ansinnen damit, dass das 3,5 Kilometer lange und größtenteils untertunnelte Teilstück, welches zuletzt in einer Machbarkeitsstudie des Kanton St. Gallen geprüft wurde, deutlich kürzer wäre als das Projekt der Bodensee-Schnellstraße, zudem wäre diese Alternative auch schneller umsetzbar. Die Tunnelverbindung wäre theoretisch binnen sechs Jahren zu realisieren, die derzeit von der Asfinag präferierte und etwa 1,5 Milliarden Euro teure S18-Variante, die im Grunde einer Autobahnumfahrung Lustenaus gleichkommt, dürfte hingegen erst in rund 20 Jahren fertiggestellt sein.
Landeshauptmann Markus Wallner dürfte mit dieser Entwicklung überhaupt nicht happy sein. Was ihn ganz besonders ärgern wird: Auch die beiden Vorarlberger ÖVP-Nationalräte, also Karlheinz Kopf und Norbert Sieber, haben den Antrag unterstützt - wenngleich mit nicht allzu großer Begeisterung.
„Null Verständnis“
Wallner hatte bereits vor gut einer Woche klargemacht, dass er „null Verständnis“ dafür habe, würde das S18-Projekt nun noch einmal evaluiert werden. Eines hat die gestrige Entscheidung ebenfalls deutlich gemacht: So wichtig ist der Bundes-VP das Projekt offenbar nicht, als dass sie dafür einen Krach mit ihrem Koalitionspartner in Kauf nehmen würden.
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