Eigentlich hätte die Maskenpflicht im Handel mit 22. Juli fallen sollen. Doch in Wien wird es einmal mehr andere Regeln geben. Denn dort soll die Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorerst nicht aufgehoben werden. Eine entsprechende Verordnung wird demnächst erlassen. Kritik an der Entscheidung kommt aus dem Handelsverband: Geschäftsführer Rainer Will findet den Schritt „bedauerlich“, denn eine verdiente „Verschnaufpause“ für die Handelsangestellten sei nun abgesagt.
Hunderttausende Angestellte kämen bei den hochsommerlichen Temperaturen an ihre Belastungsgrenzen, wenn sie weiter eine Maske tragen müssten, so Will. Zudem sei die „Planungssicherheit gleich null“, da der Wegfall der Maske schon vor Wochen fixiert worden sei, argumentiert der Geschäftsführer des Handelsverbands.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) begründet die Maßnahme mit der raschen Ausbreitung der Delta-Variante. Auch bei Indoor-Zusammenkünften, Kulturveranstaltungen oder im Kino müsse daher der Schutz weiter getragen werden, teilte sein Büro am Dienstag mit.
„Konsequenter Weg der Schutzmaßnahmen“
Ludwig hatte sich in den vergangenen Tagen erneut mit Fachleuten beraten. „Der konsequente Weg der Schutzmaßnahmen für die Gesundheit der Wiener Bevölkerung wird auch nach dem 22. Juli fortgesetzt“, erklärte der Stadtchef nun. Man müsse gemeinsam alles daran setzen, die Infektionszahlen niedrig zu halten. „Zu hohe Zahlen haben Auswirkungen auf den Wiener Wirtschaftsstandort und würden sich damit negativ auch auf die Beschäftigungszahlen auswirken.“
Bekräftigt wurde auch, dass die PCR-Test-Aktion „Alles gurgelt“ weiter jeder Wienerin und jedem Wiener gratis zur Verfügung stehen wird. „Das regelmäßige Testen bewirkt, dass frühzeitig Fälle erkannt und rechtzeitig isoliert werden können. Mittlerweile folgen unserem Beispiel viele Länder und Städte im In- und Ausland“, hob Ludwig hervor.
Auch das Impfangebot - das von Impfstraße und Container bis zu Booten auf der Alten Donau reiche - werde Schritt für Schritt ausgebaut. Zugleich würden auch die regelmäßigen Kontrollmaßnahmen in der Nachtgastronomie weiter fortgesetzt.
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