Radikale Maßnahmen

Judenburgs Politik greift jetzt durch: Riesen-Sparpaket!

(Bild: dpa-Zentralbild/Patrick Pleul)

Eine der größten steirischen Städte packt seine Finanzen an. Um im Jahr 2013 wieder ausgeglichen budgetieren zu können, und um die gesamten Altlasten abzubauen, werden in Judenburg radikale Maßnahmen ergriffen: Verkauf des Altenheims, Ausgliederung der Gemeindewohnungen, Abbau beim Personal!

"Vier Säulen als Basis für die Zukunft" nennt sich das Paket, das gemeinsam mit den Beratern von "Kommunal-s" erstellt und am Donnerstagabend im Gemeinderat beschlossen wurde.

Die Inhalte sind nicht ohne. Da wäre einmal das Altenheim, das um gut acht Millionen Euro an die "Wie Daham Pflegeheim GmbH" verkauft wird. "Es ist eine gute Lösung für die Menschen, die dort betreut werden", versichert SPÖ-Bürgermeister Hannes Dolleschall.

Nicht minder brisant ist die Ausgliederung der Gemeindewohnungen in eine Betreibergesellschaft. Man überlegt, einen Partner (z. B. eine Bank oder ein Immobilienbüro) ins Boot zu holen - "aber wir geben höchstens 20 Prozent ab", betont Dolleschall, "sodass die Gemeinde auf jeden Fall bestimmend bleibt". Eine Entscheidung soll bald fallen.

Schlankere Verwaltung
Dazu kommt eine schlankere Verwaltung: Zum einen durch gemeinsame Kompetenzzentren mit Zeltweg und Fohnsdorf, zum anderen werden natürliche Abgänge bei den Mitarbeitern (derzeit 65) nicht nachbesetzt. 25 Millionen Euro sollen in die Stadtkassen fließen. Dolleschall: "Nach Tilgung aller Darlehen werden etwa sechs Millionen Euro übrig bleiben. Wir werden sie in die Infrastruktur investieren und Rücklagen bilden."

von Jakob Traby, "Steirerkrone"