„Habe keine Lust mehr“

Helge Schneider brach Konzert in Augsburg ab

Adabei
25.07.2021 13:50

Extravagant, schrullig und ein bisschen verrückt: Der Unterhaltungskünstler Helge Schneider (65, „Katzeklo“) polarisiert gerne und geizt nicht mit seiner Meinung. In Augsburg konnte der Musiker bei einem Konzert nun nicht mehr an sich halten und machte seinem Ärger über die Gastronomiemitarbeiter Luft, die das Publikum bedienten: „Ich muss sagen, das geht mir ziemlich auf den Sack. Ich habe keine Lust mehr“, sagte er am Freitagabend, brach seine Show ab und verließ die Bühne.

„Das macht wirklich keinen Spaß. Man kriegt keinerlei Kontakt zum Publikum. Hier laufen auch andauernd Leute rum. (...) Bitte habt Verständnis dafür: Ich als Künstler kann unter diesen Umständen überhaupt nichts mehr machen.“ Dann sagt Schneider noch: „Das System ist einfach fadenscheinig und dumm.“ Ob er damit auf die Corona-Auflagen in der Pandemie etwa für Künstler anspielt, wird nicht deutlich.

Helge Schneider hatte keine Lust mehr und brach sein Konzert in Augsburg einfach ab. (Bild: APA/HERBERT PFARRHOFER)
Helge Schneider hatte keine Lust mehr und brach sein Konzert in Augsburg einfach ab.

Künstler fühlte sich von Gastronomie gestört
Am Samstag erklärte Schneider sein Verhalten auf Twitter: „Ich habe es abgebrochen aufgrund massiver Störungen seitens der Gastronomie, die ihre Mitarbeiter immer an der Bühne vorbeischickten, um das Publikum mit Getränken zu versorgen.“ Er habe sich abgelenkt gefühlt und erst später erfahren, dass diese Menschen andere bedienten.

„Will kein Scheiß-Konzert geben“
„Ich muss ehrlich sein. Ich will kein Scheiß-Konzert geben. Und ich spule auch nicht einfach nur ab. Sondern ich erfinde während des Konzerts auch Sachen. Ich will ja auch Leute begeistern“, schrieb er weiter und bedankte sich bei denjenigen, die seine Entscheidung respektiert hätten.

Juristisches Nachspiel für Helge Schneider?
Sein jüngster Konzertabbruch könnte für den Künstler jedenfalls ein juristisches und eventuell teures Nachspiel haben. Der Veranstalter schaltete einen Anwalt ein. Nun werde etwa geprüft, ob Schneider Schadenersatz leisten müsse. Ein Versuch des Veranstalters, mit dem 65-Jährigen nach dem abrupten Abbruch seiner Show zu sprechen, sei an dem Abend gescheitert. Bislang warte der Veranstalter auf eine Stellungnahme des Entertainers, unter anderem dazu, wie es nun weitergehen soll. „Er war für acht Shows gebucht.“ Sechs Auftritte stehen also noch aus.

Bei dem Festival „Strandkorb Open Air“ soll es in diesen Sommer Konzerte in fünf bayerischen Städten geben - die Fans sitzen in Strandkörben unter freiem Himmel. Die Besucher bekommen einen festen Korb zugewiesen, um Abstände zu anderen einzuhalten. Zudem gibt es weitere Maßnahmen, damit sich das Publikum möglichst nicht begegnet. Getränke und Speisen können die Gäste direkt an ihre Körbe bestellen.

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(Bild: kmm)



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