Ohne ihren Einsatz hätten viele Oberösterreicher am Montag und Dienstag nicht ungehindert in die Arbeit fahren können: 330 Feuerwehren mit 4600 Personen halfen bei 1200 Einsätzen die Schäden der Unwetter am Wochenende zu beseitigen. Und in der Nacht zum Dienstag waren wieder 1600 Helfer - ehrenamtlich und freiwillig - unterwegs, um 560 Einsatzstellen abzuarbeiten und auch um Personen, die in St. Georgen am Fillmannsbach, Ried und Andorf in ihren Autos von den Wassermassen überrascht und eingeschlossen worden waren, zu befreien. Das Geld aus dem Katastrophenfond für die Ausrüstung reicht indes schon lange nicht mehr.
„Keller auspumpen, Straßen von umgefallenen Bäumen befreien, eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen retten und Brände nach Blitzschlag löschen“, beschreibt Markus Voglhuber, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos, die Einsätze. Davon gab es am Wochenende mehr als genug. Kaum war die Gewitternacht auf Sonntag vorüber, rüstete man sich in den Notrufzentralen mit Maximalbesetzung für das nächste Unwetter, das am Sonntag ab 18 Uhr über Oberösterreich hereinbrach. Und es war nötig, am Montagabend standen wieder große Gewitterzellen vor allem im östlichen Mühlviertel und dann im Bezirk Braunau.
Heftige Sturmböen
Besonders herausfordernd waren in der Nacht zum Montag heftige Sturmböen, die zahlreiche Bäume umknickten und Dächer abdeckten. Unter anderem eine Kapelle des Stiftes St. Florian. „Würde es im Land nicht so viele Feuerwehren geben, hätten am Montag nicht alle Menschen zur Arbeit fahren können“, so Feuerwehr-Offizier Wolfgang Reisinger.
Urlaub oder Zeitausgleich
Was oft vergessen wird: Die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner sind alle Freiwillige, opfern für Einsätze oft Urlaubstage und Zeitausgleich. FF-Sprecher Markus Voglhuber: „Es gibt schon auch Betriebe, die ihre Mitarbeiter freistellen. Für einen Großeinsatz, der mehr als acht Stunden dauert, bekommen diese Arbeitgeber 200 Euro von der öffentlichen Hand.“ Trotz des hohen persönlichen Einsatzes gibt es regen Zulauf bei der Feuerwehrjugend.
Die Bevölkerung ist froh, wenn wir helfen, aber es wird oft vergessen, dass es sich bei unseren Mitgliedern um Freiwillige handelt
Markus Voglhuber, Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos
Die Ausrüstung der Wehren wird aus Fördermittel des Bundes bezahlt. Das Geld dafür reicht schon lange nicht mehr, viele Gemeinden müssen deshalb Geld zuschießen.
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