Meist Brandstiftung
Italien: 75 Prozent mehr Waldbrände als im Vorjahr
Die Zahl der Wald- und Vegetationsbrände liegt in Italien in diesem Sommer nach Angaben der Feuerwehr bisher um rund 75 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Zwischen dem 15. Juni und dem 15. August habe es 52.584 Einsätze gegeben, teilte die Feuerwehr am Sonntag mit. Im vorigen Jahr waren es in dem Zeitraum „nur“ 30.106. Die diesjährige Zahl sei allerdings mit 2017 vergleichbar.
Am Sonntag gab es für die Feuerwehr trotz des italienischen Feiertages Ferragosto (Fest des Augustus) keine Verschnaufpause. Wie die „Vigili di fuoco“ weiter mitteilten, waren angesichts der weiterhin dramatischen Lage 7600 Männer und Frauen im Einsatz, 6000 im regulären Dienst und 1600 als Verstärkung. Sie wurden von 15 Löschflugzeugen und 14 Hubschraubern unterstützt.
Meist Brandstiftung Ursache für Waldbrände
Der Feiertag Ferragosto geht auf den ersten römischen Kaiser Augustus (63 v. - 14 n. Chr.) zurück. Er gilt als Höhe- und zugleich Wendepunkt des Sommers. Zuletzt hatte es in Italien heftige Brände unter anderem in den südlichen Regionen Kalabrien, Kampanien und Molise, auf den Inseln Sizilien und Sardinien und in der Umgebung von Rom gegeben.
Die meisten Brände gehen laut Medienberichten auf Brandstiftung zurück. Dahinter steckt zum Teil die Mafia. Am Samstag meldeten die Carabinieri die Verhaftung von zwei Viehzüchtern, Vater und Sohn, die mit dem Abfackeln von Dorngestrüpp auf Sizilien ihr Weideland erweitern wollten und einen großen Brand auslösten.
Die Tageszeitung „La Repubblica“ berichtete am Sonntag, dass auch viele jahrhundertealte, kulturgeschichtlich bedeutsame Wälder lichterloh brannten. Dazu zähle ein Pinienwald bei Pescara an der Adria, den der dort geborene Dichter Gabriele D‘Annunzio (1863-1938) einst besang. In Cuglieri auf Sardinien sei ein tausendjähriger Olivenhain von den Flammen gefressen worden. Auch der Nationalpark Aspromonte in Kalabrien sei schwer beschädigt worden.
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