Enorme Wassermassen und kräftige Hagelschauer haben in der Nacht auf Dienstag weite Teile Österreichs getroffen. In Salzburg wurden eine Zuggarnitur und ein Reisebus von einer Mure erfasst und mitgerissen. Drei Personen wurden verletzt, eine davon schwer. In Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich und der Steiermark kam es zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen: Straßen waren überflutet, in Kellern stand das Wasser.
Das Pinzgau und der Pongau in Salzburg wurden in der Nacht auf Dienstag von den Unwettern besonders hart getroffen. Auf der Straße zwischen St. Johann und Wagrain saßen rund 70 Personen zwischen zwei abgegangenen Muren in ihren Autos fest. Sie wurden von Einsatzkräften in Sicherheit gebracht und im Kongresszentrum St. Johann versorgt.
In Dienten im Pinzgau erfasste eine Mure einen Reisebus, dabei wurden drei Personen verletzt, eine davon schwer. In Wald wurde eine Zuggarnitur von einer Mure verschüttet, nachdem das Gewitter zu Überflutungen der Krimmler Ache geführt hatte. Im St. Johanner Ortsteil Reinbachsiedlung wurde Zivilschutzalarm ausgelöst und im Pinzgau der Bahnhof Krimml evakuiert. „Es gab so viele Ereignisse wie noch nie. Die Leute fürchten sich immer mehr“, so der Pinzgauer Feuerwehrchef Claus Portenkirchner gegenüber der „Krone“.
Starkregen zog am Montagabend eine Schneise durch Oberösterreich - von Gmunden am Traunsee bis Wolfern im Bezirk Steyr-Land. 1500 Mitglieder von 100 Feuerwehren wurden zu über 500 Einsätzen gerufen. Überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, Wasser im Wohnraum und aufgeschwommene Kanaldeckel waren die Alarmierungsgründe vor allem in den Bezirken Gmunden, Kirchdorf und Steyr-Land, berichtete das Landesfeuerwehrkommando.
Zwei Häuser gerieten durch Blitzeinschlag in Brand
Rund 200 Einsätze gab es auch in Tirol wegen der Unwetter. Mehrere kleinere bis mittlere Muren gingen auf Straßen ab. Lokal standen teilweise Garagen und Keller unter Wasser. Verletzte wurden keine gemeldet. Der Schwerpunkt lag im östlichen Mittelgebirge bzw. Bezirk Innsbruck-Land sowie im Raum Landeck und Paznauntal. Schwere Unwetter mit vereinzelten Schäden gab es aber auch etwa im Zillertal. In Stummerberg kam es zu einem Blitzeinschlag, bei dem zwei Wochenendhäuser in Vollbrand gerieten.
Zahlreiche Keller überflutet
In Niederösterreich führten heftige Niederschläge und Sturm zu 420 Feuerwehreinsätzen. Mehr als 200 überflutete Keller mussten ebenso ausgepumpt werden wie mehrere Straßenunterführungen. 150 Bäume waren in Strom- und Telefonleitungen gestürzt und zu beseitigen, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando. Knapp 2000 Helfer von 180 Feuerwehren rückten aus.
Vom Unwetter am stärksten betroffen waren dem Sprecher zufolge die Bezirke Amstetten, St. Pölten, Melk, Tulln, Baden und Mödling. Der Feuerwehrnotruf habe im Minutentakt geläutet. „Nach Mitternacht beruhigte sich die Lage“, so Resperger.
In der Steiermark wurde besonders der Bezirk Liezen von den Unwettern getroffen. Ein Pkw musste aus einer überfluteten Straßenunterführung geborgen werden, in Mandling wurde die B320 gleich von mehreren Muren und einem über die Ufer getretenen Bach verlegt.
Wetterbesserung steht bevor
Entwarnung gibt es seitens der Meteorologen der UBIMET nun für die nächsten Tage: Es sind keine weiteren Unwetter zu befürchten. Am Dienstag werden maximal 25 Grad erreicht, in den kommenden Tagen steigen den Temperaturen dann langsam wieder an. Am Donnerstag sind bis zu 27 Grad zu erwarten, am Wochenende kann es wieder bis zu 30 Grad heiß werden. Das Wetter wird freundlich und trocken.
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