Nein, Sie sehen richtig. Auf den Fotos sowie im Video zu sehen ist nicht Deutschlands Langzeit-Bundeskanzlerin Angela Merkel, sondern deren berühmte Doppelgängerin Ursula Wanecki. Die beiden Damen gleichen sich optisch fast aufs Haar und teilen - natürlich - auch eine Vorliebe für farbige Blazer. Nun aber bereitet sich Wanecki, ebenso wie ihr Vorbild, auf den Ruhestand vor. Entdeckt hatte sie ihre frappierende Ähnlichkeit übrigens nicht selbst, sondern ihr Enkel. Seitdem trat das Double auf zahlreichen Veranstaltungen auf.
„Meine Karriere als Doppelgängerin unserer Bundeskanzlerin begann langsam. In Wirklichkeit war es mein Enkel, der mich entdeckt hat. Er sagte: ,Mama, guck mal, die Oma ist im Fernsehen‘“, erinnerte sie sich. „Dann kam der Karneval und ich hatte die Idee, mich als Kanzlerin zu verkleiden. Ich kaufte eine grüne Jacke und eine Stoffhose und habe ein Schild gebastelt mit der Aufschrift ,Bundeskanzleramt‘. Und so bin ich aufgetaucht. Das hat allen gefallen.“
Auf Drängen ihrer Familie schickte Wanecki vor Jahren Fotos an eine Werbeagentur, die ihr neben anderen Auftritten und Aufnahmen, bei denen sie den Bundeskanzler verkörperte, Aufträge verschaffte, um die deutschen Bürger zur Wahl zu ermutigen. Gelegentlich verwechselten Umstehende sie nicht nur mit der echten Merkel, sondern glaubten ihr auch nicht, wenn sie leugnete, die deutsche Bundeskanzlerin zu sein.
Einmal wurde mir bei Dreharbeiten in Berlin eine Petition in die Hand gedrückt, in der ich aufgefordert wurde, etwas zu ändern. Ich habe erklärt, dass wir nur filmen.
Ursula Wanecki
„Wollten nicht glauben, dass ich nicht die Kanzlerin bin“
„Einmal wurde mir bei Dreharbeiten in Berlin eine Petition in die Hand gedrückt, in der ich aufgefordert wurde, etwas zu ändern. Ich habe erklärt, dass wir nur filmen und dass ich nicht die Bundeskanzlerin bin. Aber sie waren so irritiert und wollten nicht glauben, dass ich nicht die Kanzlerin bin und sie wollten es nicht hinnehmen, dass es nur ein Dreh war.“
Es war ein Abenteuer, aber ich bin froh, dass dieses Abenteuer zu Ende geht.
Ursula Wanecki
Da Merkel bei den bevorstehenden Wahlen nicht mehr kandidiert, freut sich Wanecki darauf, ihre bunten Blazer an den Nagel zu hängen. „Es war ein Abenteuer, aber ich bin froh, dass dieses Abenteuer zu Ende geht und ich das tun kann, worauf ich schon lange gewartet habe, zum Beispiel eine große Reise an die Ostsee oder eine längere Reise in unserem Land.“
Nach 16 Jahren wird in Deutschland am 26. September ein neuer Bundeskanzler gewählt. Geht es nach Angela Merkel, vom Volk oft auch liebevoll „Mutti“ genannt, wird ihr Nachfolger der Bundesvorsitzende Armin Laschet.
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