Feuerwehren im Fokus

Innsbruck will für ein „Blackout“ gerüstet sein

Tirol
25.08.2021 09:00
Fällt Strom großflächig und langfristig aus, ist von einem „Blackout“ die Rede. Die Auswirkungen im öffentlichen Leben können fatal sein. Damit im Ernstfall in Innsbruck eine Notversorgung gewährleistet werden kann, verfolgt Vize-Bürgermeister Johannes Anzengruber (VP) ein Ziel: Bis 2023 sollen alle Feuerwehren autark mit Strom versorgt werden.

Die Ursachen für einen katastrophalen Stromausfall können vielfältig sein, so kann er etwa durch Naturkatastrophen ausgelöst werden. Damit einher geht auch der Ausfall von Wasser- und Wärmeversorgung, Kühlanlagen, Mobilität, Beleuchtungen, Sicherheitseinrichtungen, öffentlichen Verkehrsmitteln, Informationsdiensten und vielem mehr. Bei einem „Blackout“ in Tirol wird das gesamte Bundesland zu einer Strom-Insel. 

Was Innsbruck betrifft, macht sich der für Sicherheit zuständige Vize-BM Anzengruber Gedanken über ein derart mögliches Szenario. Damit im Fall des Falles die Katastrophenhilfe und Notversorgung schnell und effektiv starten könne, sei es unabdingbar, die städtischen Feuerwehren autark mit Strom zu versorgen. „Die Feuerwehren müssen handlungsfähig bleiben und ungeniert kommunizieren können. Daher ist eine zuverlässige Stromversorgung unabdingbar“, schildert er.

Vize-BM Johannes Anzengruber (Mitte) mit Branddirektor Helmut Hager (Berufsfeuerwehr Innsbruck, links) und Kommandant Harald Prader von der FF Wilten vor einem Generator. (Bild: Wex)
Vize-BM Johannes Anzengruber (Mitte) mit Branddirektor Helmut Hager (Berufsfeuerwehr Innsbruck, links) und Kommandant Harald Prader von der FF Wilten vor einem Generator.

„Sicherheit für alle Stadtteile in Innsbruck“
Die Feuerwehrhäuser seien zudem wichtige Anlaufstellen für die Bevölkerung. „Dort kann die Rettungskette in Gang gesetzt werden, wenn Telefonnetze zusammenbrechen. Auch als Ort für Material- und Essensausgabe, als zuverlässiger Informationsstandort und auch als Wärmestube gewährleisten die Feuerwehrhäuser die Grundversorgung und Sicherheit in den Stadtteilen“, sagt Anzengruber.

Derzeit sei nur die Berufsfeuerwehr komplett autark mit einem automatisch anlaufenden Notstromsystem versorgt. Die zehn freiwilligen Feuerwehren der Stadt verfügen bis auf die Freiwillige Feuerwehr Wilten nur über eine Basisversorgung in verschiedener Ausprägung.

Nötige Adaptierungen wurden bereits erhoben
„Damit ist eine grundsätzliche Einsatzbereitschaft gegeben, jedoch keine Funktionsfähigkeit darüber hinaus. Daher haben wir im Bereich der Feuerwehrinfrastruktur eine Erhebung über den Ist-Stand in allen Feuerwehrhäusern durchgeführt und dabei alle notwendigen Adaptierungsmaßnahmen erhoben, die bis Jahresende abgeschlossen sein sollen“, informiert der Politiker und verspricht: „Alle Feuerwachen werden mit Generatoranhängern für die Stromversorgung ausgestattet. 2022 sollen zumindest sechs von zehn Feuerwachen autark funktionieren, 2023 ist eine Vollversorgung gegeben.“

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Alle Feuerwachen werden mit Generatoranhängern für die Stromversorgung ausgestattet. 2022 sollen zumindest sechs von zehn Feuerwachen autark funktionieren, 2023 ist eine Vollversorgung gegeben.

Innsbrucks Vize-Bürgermeister Johannes Anzengruber

Doch dem noch nicht genug: Das Warn- und Alarmsystem (WAS) des Landes benötige fünf Standorte in Innsbruck. Für diese Standorte gäbe es bereits Generatoren bei der Berufsfeuerwehr sowie bei zugeordneten Feuerwehren. Allerdings sei diese Versorgung „durch die stetig gestiegenen Anforderungen nicht mehr ausreichend“, wie Anzengruber sagt, „ein Konzept zur Verbesserung wurde erstellt, die dafür nötigen Generatoren wurden bereits angekauft.“

„Kompletterneuerung bis Ende des Jahres“
Die Umbauten werden unter Federführung des Landes Tirol und die Überarbeitung der Alarmpläne werden durch die Berufsfeuerwehr abgewickelt. Das soll planmäßig bis Herbst 2021 durchgeführt werden. „Mit Ende des Jahres ist die Notstromversorgung des Warn- und Alarmsystems komplett erneuert und einsatzbereit“, verdeutlicht er.

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